Mein Hals ist zugeschnürt, meine Augen füllen sich mit Tränen. Vor mir der Bildschirm, der diese Bilder zeigt und Worte ausspricht. Worte, die unter die Haut gehen. Worte, die so ehrlich und auf den Punkt sind, dass es mir eiskalt den Rücken herunterläuft. Ich schüttele mich vor Kälte, beginne zu zittern. Ich habe das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.

Zwei Videos von und mit und über Michael Hüter und sein Buch „Kindheit 6.7“ (Videos am Ende des Artikels)

„Kinder sind heute Waisen mit Eltern.“

Bäm.

„Kinder werden heute weggesperrt vom ersten bis zum 18. Lebensjahr.“

Bäm.

„Die Schlüssel der Macht sind der Zugriff auf das Kind.“

Bäm. Bäm. Bäm.

Ich frage mich ernsthaft: Wann wachen wir endlich auf?!

Was muss noch passieren?

Wann sehen wir, was hier mit uns, mit UNSEREN KINDERN geschieht?

Wie können wir uns wehren?

Es passiert so viel in diesen Tagen, was uns von unseren Kindern immer mehr entfernen und entfremden soll: Die Kinderrechte ins Grundgesetz, die Vorbereitungen auf eine Kindergartenpflicht, die Impfpflicht…

Eltern werden immer weiter entmachtet. Es ist wohl nur der Anfang.

Meine Meinung.

Was hier im Land geschieht ist nicht mehr normal! Wir verkaufen uns. Nein, wir verkaufen unsere Kinder!

Warum sind wir nicht längst auf der Straße und rebellieren gegen das, was mit uns gemacht wird?! Dass wir so früh schon von unseren Kindern getrennt werden!

Wo ist der gesunde Menschenverstand geblieben? Ein so kleines Kind gehört einzig in die Obhut von Menschen, die sich adäquat um es kümmern können, natürlicherweise ist das die Mutter.

Doch auch der Vater, die Omas, Opas, Tanten… können unterstützend helfen. Ein kleines Kind braucht in den ersten Lebensjahren unbedingt fürsorgliche Bezugspersonen. Die mit ihm lachen, die es halten, wenn es weint, die es umsorgen und versorgen mit Nähe, Liebe, Ansprache und Aufmerksamkeit.

In einer E-Mail an Michael Hüter schreibt eine deutsche Kita-Pädagogin:

„Seit 35 Jahren arbeite ich mit Kindergartenkindern. Sie wissen wahrscheinlich nicht wirklich, wie wichtig und richtig Ihr Buch ist. Denn es ist alles noch viel schlimmer. Es gibt Kitas für Kinder ab vier Monate, in denen es den Erzieherinnen explizit verboten wird, die Kinder auf den Arm zu nehmen, weil „sie sonst die Erzieherin mit der Mutter verwechseln.“ Es gibt Kitas, in denen ca. 12 bis 15 Babys den ganzen Tag auf dem Boden nebeneinander liegen zwischen herumliegenden Plüschtieren und eine Erzieherin sitzt am Rand. Wenn ein Kind schreit, das nicht abzulenken ist („trocken und satt hat es keinen Grund zu schreien…“), wird es in ein leeres Nebenzimmer gelegt, bis es ruhig ist. Das Gleiche geschieht mit Babys, die beim Wickeln schreien. Diese werden auch nackt auf den Fliesenboden gelegt, bis sie ruhig sind. Dafür gibt es Anweisungen der Leiterin“.

Ja, wo leben wir denn?! Was sind denn das für Methoden? Man möchte meinen, so etwas kommt in unserer Zeit nicht mehr vor!? Und doch: Es gibt diese Methoden noch immer. Nur keiner weiß davon. Und das ist das eigentlich Schlimme! Wir wissen gar nicht, was mit unseren Kindern geschieht und dann holen wir sie am Nachmittag von der Kita ab und an der Tür wird uns erzählt, Mäxchen war heute ein bisschen quengelig, aber hat sich dann schnell wieder beruhigt. Und wir vertrauen, dass die Beruhigung eine liebevolle Umarmung war, Zusprache, Verständnis. Allenfalls bekommen wir mit, wie sich Mäxchen immer mehr verändert, wie er vielleicht aggressiv wird, wie er wieder in die Hosen macht, obwohl er doch eigentlich trocken war, wie anhänglich er plötzlich ist…

Und Mäxchen wünscht sich, wieder bei seiner Mama sein zu dürfen, doch die versteht ihn und seine Hilfeschreie nicht, weil er noch nicht sprechen kann. Andere Leute verstehen ihn auch nicht, weil sie ihn ja gar nicht richtig kennen, seine Signale nicht verstehen können, seine Eigenarten, sich mitzuteilen, zu kommunizieren. Doch das ist wohl eigentlich egal, denn hierzu fragt sich Hüter zurecht: „Wie viele Menschen kommen heute im alltäglichen Leben überhaupt noch mit Kindern in Berührung?“

Ich erlebe immer wieder, wie genervt Menschen sind, wenn unser Jüngster die Regale ausräumt, laut herumschreit, mit Dingen spielt, die Geräusche machen. Viele Erwachsene sind es schlichtweg nicht mehr gewöhnt, die natürlichen Geräusche der Kinder zu erleben, weil diese von den Straßen verschwunden sind: Ganztags-Kitas, später Ganztags-Schulen, so viele Hausaufgaben, dass sie den Rest des Tages am Schreibtisch in ihrem Kinderzimmer sitzen, um diese überhaupt bewältigen zu können.

Kinder werden schon sehr früh – eigentlich von Lebensbeginn an – an unsere Erwachsenenwelt angepasst. Es sollte umgedreht sein: Ein Paar bekommt ein Kind und deren Welt sollte für dieses Kind stillstehen – zumindest eine Zeit lang. Das haben die kleinen Kerlchen doch verdient! Wir sollten das Kleine anschauen und in seinem Gesichtchen lesen: Was brauchst du, mein Kind?

Die Antwort ist einfach:

Jedes Kind wünscht sich vor allem eines: Zeit mit seinen Eltern!

Nur so wenige Kinder genießen diesen Luxus heute überhaupt noch: Zeit mit ihren Eltern. Ist das nicht furchtbar, furchtbar traurig?

Michael Hüter bringt es auf den Punkt mit seinem Satz:

„Noch nie in der Geschichte der Menschheit, außerhalb von Kriegszeiten, erging es der großen Mehrheit der Kinder seelisch und emotional, man mag es auch psychisch nennen, so schlecht wie heute!“

Wird uns dieser Mann endlich wachrütteln??

 

 

Michael Hüter: „Evolution durch Liebe“ – Vortrag in Halle beim Stiftungstag der Hans-Joachim Maaz – Stiftung Beziehungskultur am 23.11.2019:

 

Michael Hüter: „Initiative Kindheit 6.7“:

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