Wenn ich erzähle, dass ich meinen Sohn annähernd 24/7 selbst betreue, werde ich oft mit sehr großen Augen angesehen und gefragt: Und wann hast Du Zeit, den Haushalt zu machen? – natürlich tauchen gleich anschließend noch andere Fragen auf, wie zum Beispiel Zeit für mich. 😉

Meine Standard-Antwort zu ersterem lautet: Wir machen die Hausarbeit gemeinsam.

      

Auch wenn ich dachte, die Augen könnten kaum größer werden, sei hier an dieser Stelle eingeschoben: Doch! Sie können!

„Wie denn das? Also bei uns ist das nicht möglich“, höre ich mein Gegenüber argumentieren. „Wie macht ihr das denn bloß?“

Nun, eigentlich ganz einfach: Wir holen den Staubsauger aus der Kammer, stecken das Kabel in die Steckdose, schalten ihn an und schieben den langen Hals des praktischen Haushaltsgerätes vor und zurück. Um mal ein Beispiel zu nennen. In etwa so:

– Smart Ass Modus off –

Mal im ernst. Wo liegt das Problem? Warum können Kinder nicht im Haushalt mithelfen? Sollen sie denken, dass die Spülmaschine von Heinzelmännchen ein- und ausgeräumt wird und die Putzlappenfee abends mit dem Staubwedel durch die Wohnung schwingt, aber nur, wenn alle fest schlafen?

Schön wär´s ja. *Träum*

Und darüber hinaus WILL mein Kind mithelfen. Er ist so richtig glücklich, wenn ER den Besen halten oder das Besteck einräumen darf. Er weiß, wie die Spülmaschine angeht und der Trockner geöffnet wird. Und er unterstützt mich mithilfe seines Learning Towers (übrigens sehr empfehlenswert!) beim Kochen.

Wenn der Wäschekorb überquillt, sortieren wir die Wäsche gemeinsam nach Farben. Wenn die Waschmaschine mein Lied singt räumen wir sie aus und tragen sie gemeinsam zum Trockner in die Küche. Dort wird wieder eingeräumt. Und eben die beiden Knöpfchen gedrückt. Er weiß genau, welche, und er liebt es, Bescheid zu wissen.

      

Übrigens ist er mir eine sehr große Hilfe! Auch wenn alles viel länger dauert. Ich sehe es nicht als Belastung, sondern als Entlastung. Und wir verbringen Zeit zusammen. Das ist sowieso das höchste Gut. Wer sagt denn, dass nur das gemeinsame Spiel wirklich Quality time ist? Und wer sagt, dass Hausarbeit in den Augen eines Kindes nicht auch Spiel sein kann?!

Doch weißt Du was?

Am Ende ist der Haushalt für mich zweitrangig. Zeit mit meinem Sohn geht IMMER vor! Wenn er mich 100% braucht, bin ich 100% für ihn da. Auch wenn es jetzt nach permanenter Heile-Welt klingt, das ist es natürlich nicht.  Und doch ist es das Beste, was es gibt – für mich. Für uns.

Also ich liebe mein Selbstbetreuer-Leben. Du auch? Dann hinterlasse mir sehr gerne einen Kommentar. Ich freue mich auf Deine Geschichte. Wie gestaltet ihr euren Alltag?

PS: Für alle, die noch kleine Kinder haben: Hausarbeit funktioniert super mit dem Kind im Tragetuch!

 

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