Teil 7: Und wie geht es heute? – Ein Fazit
Unterm Strich bin ich dankbar. Und glücklich.
Diese wertvollen Erfahrungen, die ich machen durfte, haben mich geheilt. Emils Geburt war traumatisierend und fremdbestimmt. Diesmal war alles anders. Ich hatte es in der Hand.
Okay, die Fahrt im RTW und der Krankenhausaufenthalt – das hätte ich mir und uns gerne erspart.
Aber hey, ich habe zu Hause geboren. Hier hat unser Finn das Licht der Welt erblickt. Ich war von Menschen umgeben, die ich liebe und die uns über viele Monate durch die Schwangerschaft begleitet haben. Die sich Zeit nahmen, mich als Menschen kennenzulernen, mit all meinen Sorgen und Ängsten. Mit meinen Wünschen und Vorstellungen, wie die Geburt ablaufen soll. Die nicht nur meine Andersartigkeit respektierten sondern diese sogar unterstützten.
„Früher war alles besser“, hört man es immer wieder sagen. Warum wird man dann immer angesehen, als ob man von einem anderen Stern kommt, wenn man eine Hausgeburt auch nur in Betracht zieht?! Um dann im nächsten Moment zu erfahren, dass die Person selbst zu Hause auf die Welt gekommen ist.
Ach! Und? Überlebt?
Da fällt mir ein: Der Gynäkologe, bei dem ich in dieser Schwangerschaft zwei Mal war (danach nicht wieder) behauptete allen Ernstes:
„Die Geburt ist das gefährlichste Ereignis im Leben eines Menschen“.
Puh, jeder einzelne von uns startete so in das große Abenteuer, das wir Leben nennen? Gruselig!
Mir jedenfalls geht es jeden Tag ein bisschen besser. Die hormon- und umstellungsbedingten Heul-Tage scheinen überstanden, und ich bin bereits in meinem Alltag mit zwei Jungs angekommen. Alles ist wie vor der Schwangerschaft, nur halt eben mit zwei Kindern. Wir schaffen uns neue Strukturen und alltagstaugliche Routinen. Emil liebt seinen kleinen Bruder schon jetzt, gibt ihm Küsschen und streichelt ihn, und wenn Finn weint, rennt er zu ihm und ruft: „Ich komme, Sinn. Ich bin für dich da“. Naja, wenn man es von Mama nicht anders kennt… 😉
Nun, würde ich wieder eine Hausgeburt in Erwägung ziehen?
Ja! Definitiv! Diese Erfahrung kann mir keiner nehmen, und ich bin äußerst dankbar, dass ich sie erleben durfte.
Und ich bin ein großer Fan von 1:1-Betreuung. 😉
Danke, Anna und Isabelle, für eine großartige Schwangerschafts-Betreuung, die in einer unvergesslichen Hausgeburt endete.
Danke, Silke, für Deine mentale und tatkräftige Unterstützung. Du hast mir an diesem Tag die Angst genommen.
Danke, Sascha, dass Du mich in meinem großen Wunsch unterstützt und bestärkt hast! Danke, Emil und Finn, dass ihr mich vollkommen macht.
Ihr seid meine Familie. Ich liebe euch! <3
Liebe Jenny, danke für deinen Bericht. Auch wenn nicht alles gelaufen ist, wie gewünscht, macht er mir Mut. Ich werde meiner Geburt in drei Monaten vermutlich alleine entgegentreten. Nicht weil ich will, sondern weil ich keine passende HG-Hebamme finde und es hier auch keine Doulas gibt… Und das KH kommt für mich nur im Notfall in Frage. Schade, denn die Betreuung, die du beschreibst, hört sich traumhaft an. Um so wichtiger ist es, dass Frauen wie du ihre Erfahrungen schildern und vielleicht andere Schwangere ermutigen und inspirieren können, so dass Nachfrage und letztendlich hoffentlich auch Angebot an Hausgeburtsbetreuung steigen 🙂
Ich freue mich auch sehr für euch, dass letztendlich alles gut ist 🙂 euren weiteren Weg verfolgte und verfolge ich ja bei Instagram 😉
Liebe Grüße
Hallo 🙂 Das ist wirklich sehr schade, dass Du diese Erfahrung mit der Hebamme machen musstest. Traurig, dass sie Dich mit Angst zurück lässt. Ja, ich habe wirklich viel viel Glück mit meinen lieben Hebammen gehabt (und habe ihn noch). Sie betreuen mich rundum, und genauso soll es sein. Dass Du nun vor einer Alleingeburt stehst ist auf eine gewisse Art erschütternd. Weil Du unter anderen Umständen das mitschwingende Risiko ja nicht eingehen würdest. Aber wie Du sagst. Im Notfall ab ins KH. Du machst das schon! Ist ja nicht Deine erste Geburt. 😉 Ich bin gespannt, wie es bei euch weitergeht und folge Dir ebenfalls sehr gerne auf Instagram. 😉 Deine Jenn
Liebe Jennifer!
Ich habe deinen Bericht mit Spannung, Angst und Freude verfolgt. Ich bin sehr erleichtert, dass es euch gut geht und sich doch noch alles zum Positiven gewendet hat! Auch wenn es vielleicht nicht ganz so gelaufen ist, wie du es dir gewünscht hast, konntest du es für dich gut annehmen so wie es war.
Du hast etwas Großartiges geleistet und kannst stolz auf dich und deinen kleinen Finn sein. Herzlichen Glückwunsch 🙂
Alles Liebe
Kathi
<3 Danke!!
Es wäre gut, wenn die kritischen Mitmenschen sich mit der einfühlsamen Kommunikation beschäftigen würden. So kann man Menschen zunächst besser kennenlernen bevor man sein ICH über sie stülpt. Dann sieht das ganz anders aus.