OFFENER BRIEF
an die stellvertretende SPD-Parteivorsitzende und
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
MANUELA SCHWESIG:
Sehr geehrte Frau Schwesig,
in Ihrem Twitter-Post vom 28. September 2016 teilen Sie ein Bild mit der Aufschrift:
„32,7 % der unter dreijährigen Kinder gehen in Kindertageseinrichtungen!“
Weiterhin verweist das Bild auf eine Seite des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (kurz BMFSFJ). Dort berichtet das BMFSFJ unter anderem wie folgt:
„Manuela Schwesig lobte diese Entwicklung, betonte aber, dass es weiterhin mehr Bedarf gebe und auch die Qualität in Kitas weiter gefördert werden müsse.“
Außerdem:
„Wir brauchen in Politik und Gesellschaft ein stärkeres Bewusstsein dafür, dass mit frühkindlicher Bildung die entscheidenden Weichen für Chancen- und Bildungsgleichheit für alle Kinder gestellt werden.“
Wenn man andere Fremdbetreuungsmöglichkeiten außen vorlässt, wird also, laut den Informationen des Statistischen Bundesamtes, etwa jedes dritte Kind unter drei Jahren in einer Kindertageseinrichtung, fern vom heimischen Umfeld, fremd betreut.
Dabei legen aktuelle Erkenntnisse aus der Wissenschaft nahe, dass dies Kindern, zum Teil sogar langfristig, schaden kann.
So schreibt Prof. Joachim Bauer in seinem Buch „Das Gedächtnis des Körpers“: Im Körper ist gespeichert, was wir psychisch mit unseren Fürsorgepersonen erlebt haben.
Beispielsweise Herzinfarkte im Erwachsenenalter können mit frühkindlicher Stressbewältigung in Zusammenhang gebracht werden, belegt die Studie Felitti in den USA. Dort wurden 25.000 Erwachsene betreut und überprüft.
Rainer Böhm, Facharzt für Kinder und Jugendmedizin und Leiter des Sozialpädiatrischen Zentrums in Bethel, erklärt: „Infektionskrankheiten, Neurodermitis und Kopfschmerzen bei Kleinsten sind in Betreuung häufiger feststellbar.“
Studien der letzten 20 Jahre (NICHD oder Wiener Kinderkrippenstudie) haben gezeigt, dass verschiedene Betreuungsformen von Kleinkindern mit teilweise erheblichen Stressbelastungen einhergehen. Zahlreiche Kinder in außerfamiliären Gruppenbetreuungen haben erhöhte Cortisol-Werte während der gesamten Betreuungszeit.
In der Betriebsmedizin wird dieser hohe Cortisol-Spiegel am Abend bei Managern gemessen, die ständigem Stress ausgesetzt sind. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine „gute“ Einrichtung handelt, eine Tagesmutter oder sogar eine Fremdbetreuung, bei der nur zwei Kinder gleichzeitig betreut werden: 90% der Kinder hatten einen erhöhten Cortisol-Spiegel.
In einer Wiener Kinderkrippenstudie heißt es in den Schlussfolgerungen: „Mit fortschreitender Krippenbetreuung zeigen die Kinder ungünstige Stressverarbeitungsmuster.“
Frau Prof. Dr. Eva Rass schildert, dass sich bei einjährigen Kindern nach 5 Monaten Betreuungsdauer erheblich erniedrigte Cortisol-Werte am Morgen fanden, und der Cortisol-Spiegel dem von deprimierten Kleinkindern in russischen und ukrainischen Waisenhäusern entsprach.
Die bislang umfangreichste US-Langzeitstudie „NICHD – Early Child Care Research Network“, die seit den 90er Jahren rund 1300 Kinder von der Geburt bis zum sechsten Schuljahr begleitete, kommt zu dem Ergebnis, dass die Belastungen und der Stress einer mehrstündigen, täglichen Fremdbetreuung in der frühesten Kindheit noch bis in die Pubertät negativ nachwirken können.
Selbst 15-jährige, die in den ersten Jahren in großen Gruppen betreut wurden, hatten immer noch verdrehte Cortisol-Werte!
Forscher wie Rainer Böhm oder Rima Shore sind sich einig: In den ersten 18 Lebensmonaten ist die außerfamiliäre Betreuung unter allen Umständen zu vermeiden, da in dieser Zeit existenzielle Entwicklungsschritte geschehen.
Als Mutter habe ich mich auf Grundlage meines persönlichen Empfindens, sowie unter Beachtung aktueller Erkenntnisse von Experten und Studien dazu entschlossen, meinen Sohn selbst zu betreuen.
Dabei erlebe ich es immer wieder, dass Eltern, die ihre Kinder selbst betreuen, nicht dieselbe politische und gesellschaftliche Anerkennung entgegengebracht wird, im Vergleich zu Eltern, die sich für die Fortführung ihrer beruflichen Laufbahn entschieden haben.
Aus diesem Grunde engagiere ich mich seit Dezember 2015 auf meiner Onlineplattform für Eltern, die ihre Kinder selbst betreuen möchten. Dabei erreichen mich immer wieder Zuschriften von ratlosen Eltern, die durch ihre finanzielle Situation in die Fremdbetreuung ihrer Kinder gezwungen werden, obwohl sie das gar nicht möchten.
Brauchen wir als Sozialstaat nicht eher ein Bewusstsein dafür, dass Eltern gerade in der frühkindlichen Phase einen wesentlich wertvolleren und gesünderen Beitrag zu der Entwicklung ihrer Kinder leisten können?
Und brauchen wir nicht ein System, welches Eltern ermöglicht, sich frei von finanziellen Zwängen für eine Heim- oder Fremdbetreuung zu entscheiden?
Der Aufbau einer neu zu errichtenden Kindertageseinrichtung kostet pro Platz zwischen 12.000 und 25.000 Euro, klärt die Seite www.mittelstand-und-familie.de auf.
Der Krippenplatz selbst koste pro Kind im Monat zwischen 500 und 1.500 Euro, je nachdem, ob es sich um einen Halbtags- oder einen Ganztagsplatz handele.
Auf der Seite des BMFSFJ werden weitere Zahlen vorgestellt:
„In dieser Legislaturperiode hat der Bund bereits den quantitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung mit 550 Millionen Euro aus dem dritten Investitionsprogramm unterstützt. Zudem erhalten die Länder die durch den Wegfall des Betreuungsgeldes frei werdenden Mittel von rund 2 Milliarden Euro bis 2018 für Zwecke der Kinderbetreuung.“
Wenn nur ein Bruchteil dessen an Mütter ginge, die ihre Kinder in den ersten Jahren lieber selbst betreuen möchten, aber meinen, aus finanziellen Gründen keine Wahl zu haben, wäre eine zwanghafte Massenerrichtung von Kindertagesstätten vermutlich kein Thema mehr.
„Eltern haben eine eindeutige Position dazu: Rund 88 Prozent halten eine Verbesserung der Qualität in der Kindertagesbetreuung für wichtig. Für die Politik ist das ein klarer Auftrag“, heißt es weiterhin.
Ist das nicht so auszulegen, dass 88% der Eltern mit der Betreuung durch eine Kita unzufrieden sind?
Denn aktuell scheint man aus Mangel an Plätzen, auf die Eltern per Gesetz einen Rechtsanspruch haben, den Fokus auf die Quantität, nicht aber auf die Qualität der Einrichtungen zu legen.
Was das für die Kleinsten unter uns bedeutet, darüber darf ich gar nicht nachdenken.
Sehr geehrte Frau Schwesig, ich bitte Sie, im Interesse aller Mütter, denen die Selbstbetreuung ihrer Kinder am Herzen liegt, legen Sie diesen Brief nicht auf die Seite. Sie sind ebenfalls Mutter eines Sohnes, aber auch einer knapp 7 Monate alten Tochter und können sich daher sicherlich gut einfühlen.
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Jenniffer Ehry-Gissel
Ich kann mich nur anschließen- wie kann ein Kleinkind sich in der ohrenbetäubenden Lautstärke einer Kita überhaupt Gehör verschaffen? Wie soll es da lernen das es gesehen und verstanden wird? Wer kommt eigentlich auf die Idee das ein 2 Jahre ales Kind Bildung statt Liebe braucht? Kann eine Person wirklich 8 Kleinkindern gleichzeitig gerecht werden? Das ganze Kitakonzept ist für mich nicht schlüssig. Viel schlimmer noch: warum wird es mir als Mutter eigentlich nicht zugetraut Wissen und Erfahrung zu vermitteln?
Vielen Dank für dein Engagement liebe Jenniffer.
Auch ich bin Mama eines 2 jährigen Sohnes und könnte mir nicht vorstellen ihn in fremde Hände zu geben. Aus der Bindungsforschung weiß man seit Jahrzehnten (!), dass zu frühe Kinderbetreuung schädlich für die Kleinen ist. Sie brauchen tiefe und fest verwurzelte Bindungen zu ihren Eltern, damit sie zu psychisch robusten, sozial kompetenten und selbstbewussten Menschen heranwachsen. Wenn ich mir unsere Ellenbogengesellschaft anschaue, gibt das zu denken. Die meisten sind bindungslose Wesen!
Die Kinder der Mamas aus meinem Bekanntenkreis hatten/haben enorme Schwierigkeiten bei der Eingewöhnung. Die Kleinen weinen und den Müttern wird trotzdem gesagt, dass sie gehen können. Das Kind wird von seiner Hauptbezugsperson verlassen, die Person, die ihm bis dahin Sicher- und Geborgenheit gab verschwindet einfach. Was das im Kind anrichtet ist, wie schon oben erwähnt, Jahrzehnte bekannt. Warum werden Mütter, die Zuhause bei ihren Kindern bleiben möchten, finanziell nicht über ein Jahr hinaus unterstützt? Wieso werden 1200-1500€ für eine Kitastelle ausgegeben, anstatt dieses Geld diesen Müttern zu geben. Warum wird die Arbeit die wir leisten weder anerkannt noch gewertschätzt? Es sollte wieder zur Normalität werden, dass Mütter ihre Kinder selbst betreuen können! Von meinen Beobachtungen, von Kita-Kindern auf dem Spielplatz, überkommt mich Traurigkeit. Wie mit Ihnen umgegangen wird ist teilweise sehr erschreckend. Das möchte ich meinem Sohn echt ersparen. Damit muss er nicht abgehärtet werden, wie immer so schön gesagt wird. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass jede Mutter selbst entscheiden kann, ab wann sie ihr Kind in eine Fremdbetreuung geben möchte! Es sollte jeder Mutter zur freien Entscheidung stehen! Wir ziehen die Kinder von morgen groß und können viel besser auf ihre Bedürfnisse eingehen, weil wir sie besser kennen und uns nicht noch nebenbei um 5 andere Kinder kümmern müssen! Für die Kitas sollte Qualität vor Quantität gelten!
Herzlichst Melanie
Ich bin sehr dankbar für diesen Brief! Ich bin absolut davon überzeugt, dass unsere Kinder in den ersten 3 Jahren die beste Betreuung in der Familie bekommen! Diese Erfahrung und die Bindung bildet die Grundlage, dass sich die Kinder gut lösen können! Ich bin sehr dankbar, dass wir die finanziellen Möglichkeiten haben, unsere beiden Kinder dann in die Fremdbetreuung gegeben zu haben, als es für sie am besten war (unser Sohn ist ab 5,5, unsere Tochter ab 3,5 in den Kiga gegangen!). Ich kenne so viele Mamas, die mich dafür bewundern oder auch beneiden! Sie wissen, wie sehr ihre Kinder in der Kita leiden, sind aber finanziell nicht in der Lage, mit einem Einkommen auszukommen! Wir brauchen eine Gesellschaft, die den Familien Entscheidungsfreiheit lässt, wir brauchen eine Gesellschaft, die den Job „Mama“ wertschätzt und wir brauchen eine Gesellschaft, die Kinder integriert und willkommen heißt! Und die Familien brauchen gerade in der ersten Zeit mit den kleinen Kindern Unterstützung vor Ort! Damit kann Überforderung entgegen gewirkt werden!
Liebe Jenniffer , VIEDEN DANKE du sprichst mir aus der Seele! Es wird wieder Zeit an die Kinder und deren Bedürfnisse zu denken. Was wird aus einem Staat mit lauter seelisch verletzten und bindungsunfähigen Menschen? ! Ansatzweise ist es hier im Osten ja leider erkennbar und auch bereits durch Studien erfasst. Ich finde es unglaublich anmassend das gesagt wird, das Kinder in Einrichtungen höhere Bildungschancen haben! Hatten die Politiker selbst unfähige Eltern oder halten sie sich selbst für eben solche? ! Kinder aus tatsächlich bildungsfernen (was im übrigen auch noch detaillierter betrachtet werden sollte! ) oder gar verwahrlosten Verhältnissen brauchen eine feste Bindungsperson, die sie über Jahre begleitet oder eben bis die Eltern es gelernt haben.Das könnte zb eine Familienhebamme übernehmen,aber auch die sollen ja lieber abgeschafft werden!
Ich selbst habe 8 Kinder und betreue sie selbst, denn ich habe meine Kinder bekommen um mit ihnen zusammen zu leben, ihnen starke Wurzeln zu geben, damit sie gesund fliegen können! Das Geld ,was der Staat durch meine Betreuung gespart hat, hätte ich in der Krankenpflege niemals an Steuern verdient, der Staat hätte KEIN finanzielles Plus gemacht. Meine Kinder aber ein grosses MINUS! Vielleicht sogar eine Belastung für den Staat, denn mit kranken Menschen ist vielleicht doch nicht so viel Geld zu verdienen…denn letztlich geht es dem Staat doch nur darum. Ja Sager sind allerdings einfacher zu händeln, aber unsere Welt braucht kreative und selbstbewusste junge Menschen! !!
Doch, liebe Nanette, mit kranken Menschen lässt sich gerade viel Geld verdienen! Lg
Hallo
meinen ersten Soh betreute ich mit großer Freude bis 3 3/4 zu hause und dann kam er mit selbstbewusstsein in eine tolle kita. Aber selbst in diese hätte ich ihn unter drei nicht geben wollen. Der trennungsschmerz dieser zarten und völlig von uns abhängigen Kleinen ist so riesig. ..
übrigens lebe ich auch bei kind zwei von hartz4 weil es nicht anders geht. ..und da verzichte ich bewusst auf physischen Komfort um für die mir anvertrauten Kinder, die ich ja geboren habe um sie groß werden zu sehen, so viel zeit zu haben, wie sie mich brauchen. Vielen Dank fürs lesen. Ich habe ne ganze weile gebraucht, um diese finanzielle situation als ok zu empfinden…aber auch v.a. deshalb, weil „man ja nen sozialschmarotzer ist“ zumindest wenn ich den medien glauben würde.
Sehr geehrte Frau Schwesig,
da Sie als Mutter nicht zu Hause bleiben wie Ihre Kolleginnen von der Leyen, Nales etc. und als Politiker eh nur Marionetten bestimmter Interessensgemeinschaften sind, habe ich nicht die große Hoffnung, dass Sie überhaupt etwas ändern wollen und können. Nichts desto trotz möchte auch ich nicht schweigen. Es gibt genügend Bindungsforscher, Kinderpsychologen und dergleichen ( Neufeld, Biddulp, Meves, Juules um nur einige zu nennen ) die vor Bindungsstörungen mit einhergehender Gleichaltrigenorientierung mit zunehmender Suizidgefahr bei Kindern warnen und das nicht erst seid gestern. Warum sind Sie auf diesem Ohr nur taub? Früher wurde nicht gestillt, weil es angeblich schlecht war, heute weiß man um die Wichtigkeit. Früher hat man die Kinder nach der Geburt von der Mutter getrennt, heute gibt es Roominginn. Warum werden Sie aus diesen Fehlern nicht schlau?
Unsere Gesellschaft leidet unter den Folgen der Familienzerstörung. Gorbatschow schreibt in seinem Buch davon, dass die Sowjetunion erkannt hat, dass es ein Fehler war, die kleinste Einheit des Staates, nämlich die Familie zu zerstören. Denn das Wohlergehen eines Landes hängt von der Familie ab.
Wenn Sie nur mutig genug wären, dies mal alles zu veröffentlichen anstatt uns Bürger nur für dumm zu verkaufen! Aber am besten bleiben Sie einfach zu Hause bei Ihren Kindern!
C. Brand
Es ist mehrfach erwiesen, dass Babys und Kleinkinder eine enge und gleichbleibende Bindungsperson brauchen, um körperlich und seelisch gesund wachsen und sich entwickeln zu können. Dies ist von Natur aus seine Mama, bei Bedarf jemand anders, der sich dem Kind annimmt.
Aber dies kann niemals eine professionelle Person sein, die eine Geschäftsbeziehung zum Kind hat und es auf jeden Fall auch wieder verlassen wird. Das Weinen der Kinder zeigt uns, dass sie noch keine Trennung von ihrer Bezugsperson verkraften können, welche Angst und welchen Schmerz sie fühlen, wenn die Mutter geht.
Ich bin davon überzeugt, dass es Ihnen und unserer Politik daran gelegen ist, psychisch gesunde und stabile Kinder zu haben, die später die Erwachsenen dieses Landes sein werden und dessen Zukunft mitbestimmen.
Bitte lenken Sie für die Kinder um und unterstützen Sie deren natürliche Bedürfnisse. Investieren Sie in Menschen, die sicher gebunden voller Liebe aufwachsen dürfen, ohne traumatische Trennungserfahrungen.
Tanja Plocher
Ich habe das mit dem Handy getippt da mein Baby auf mir liegt und schläft….Daher die schlechte Rechtschreibung….Verzeihung.
Liebe Frau Schleswig,
Ich bin Heilpädagogin für Kinder mit Verhaltensstörungen und arbeite hauptsächlich im Kita und Grundschulbereich. Als Heilpädagogin im mobilen Fachdienst habe ich einen umfangreichen Überblick über verschiedene Kitas und Krippen. Und für mich war immer klar. Eine solche Betreuung kommt für mich und meine Kinder niemals in Frage.
Laute Räume (aufgrund mangelnder Dämmung) wenig und überfordertes Personal. Unangemessene Regeln deren Einhaltung eher dem Ablauf als dem Bedürfnis des Kindes dienen und und und.
Ich werde immer wieder geholt weil Kinder zu laut sind, sich nicht an die Regeln halten , als Hyperaktiv gelten weil sie nicht erst ne halbe Stunde ruhig im Morgenkreis hocken, dann ne Stunde schön ruhig spielen dann ne halbe Stunde brav Brotzeit machen und zu ihrer jeweiligen Uhrzeit gewickelt werden dann etwas in den Garten oder noch besser brav im Kinderwagen sitzen um dann zum Mittagessen bereit zu sein und dann schlafen zu gehen…
Ach ja diese Kinder wurden völlig übermüdet im Auto und oder dem Kinderwagen vor die Tür gefahren.
WO IST DIE BEWEGUNG?
Klar Flippers da manche aus.
Ich bin mittlerweile Mutter von 2 Kindern lebe in Öberbayern und mein Mann ist Offizier. Bisher haben wir Glück. Er ist noch 1 Jahr Heimat nah, dann muss er Pendeln. Wir wohnen noch sehr günstig und zahlen nur 800€ Miete, dafür ist das Haus nicht isoliert, dir haben noch einen uralten Sicherungs Kasten keinen Fi Schalter und wenn das Elterngeld im August weg fällt muss ich mein Auto verkaufen.
Zudem wird unser Haus verkauft. Wir können es uns aber nicht leisten ein neues zu kaufen da sich diese in unserer Region auf 750 000 € aufwärts bewegen
Die Mieten belaufen sich auf 10 – 18€ und ich wohne auf dem Land. Ist halt Nähe München….Pech….wegziehen mag ich nicht, da hier meine Familie lebt die ich bei 2 Kindern unter 2 auch brauche.
Über meine Rente mache ich mir noch keine Gedanken da bekomme ich nur Panik. Sparen war bislang nicht möglich eher das Gegenteil. Aktuell zahle ich noch an der Heilpädagogin Ausbildung ab…16 000€ um Kinder zu unterstützen deren Eltern meinen es wäre besser sie Fremd zu betreuen….Ist es nicht….Wenn jede Mutter oder Familie eine echte Wahlfreiheit hätte und so wie in Skandinavien Frauen länger als ein Jahr unterstützt würden wären auch wieder Kinder auf dem Spielplatz und wir könnten dort Soziale Kompetenzen üben.
Ich finde es nur traurig, dass die Regierung es schafft Eltern ein zu reden sie seien nicht gut genug.
Ich hoffe sehr, dass es schnell geht und ich ohne große Einbußen noch lang meine Kinder zu Hause betreuen kann.
Und ich hoffe sehr, dass es dann auch noch andere Kinder auf der Straße gibt zum spielen.
Lg Simone Willimek
Auch wenn ich einen sehr fairen Arbeitgeber habe, wurde mir Nahe gelegt, nach einem Jahr zumindest stundenweise wieder arbeiten zu gehen, damit man als Frau „den Anschluss“ nicht verliert.Wer möchte schon gerne seine Stelle verlieren? Zu meinem großen Glück konnte ich für diese Stunden meine Mama als Betreuung für mein Kind gewinnen. Aber auch das viel mir schwer. Eine KITA wäre aber für mich nie in Frage gekommen, das hätte ich nicht übers Herz gebracht. Es fühlte sich auch nicht richtig an! Es ist unmenschlich, wenn eine Mutter ihr Kind stundenlang ihr Kind in fremde Hände geben muss, damit sie finanziell über die Runden kommt. Die meisten Kindergärten sind hoffnungslos überfüllt, der Betreuungsschlüssel katastrophal, zum Vertuschen wird das offene Konzept eingeführt – irgendwie eher eine Aufbewahrungsanstalt, in das man sein Kind (selbst mit 3 Jahren) nicht geben möchte. Wobei man natürlich nicht vergessen darf, dass die Erzieher in den meisten Fällen tolle Arbeit leisten. Sie sind selbst mit der Entwicklung nicht glücklich, müssen sich aber anpassen. Ich habe mit einigen Erziehern (privat) gesprochen und die haben alle eins gemeinsam: Sie haben ihre Kinder nicht unter 3 Jahren in den Kindergarten gegeben und sie wissen warum…
Liebe Frau Schleswig,
ich bin Mutter zweier Kleinkinder, 1 und 3 Jahre alt. Der ältere geht halbtags in einen Waldkindergarten, der zum Glück nir 12 Kinder hat. Er fühlt sixh dort wohl. Meine Kleine betreue ich zuhause solange sie es braucht. Ich spreche hier für alle Mamas, wenn ichvsage, Kinder zuhause zu betreuen ist kein Urlaub, es ist Arbeit für die man nicht bezahlt wird. Denn wir Mams kochen, putzen, basteln, spielen, gehen raus, bieten allerlei Programm, trösten, pflegen, bringen vieles bei und haben oftmals nicht mal nachts durchgehend Ruhe. Pause haben wir selten, vor allem bei mehreren Kindern. Wie einfach ist es doch dagegen, das Kind stattdessen abzugeben und arbeiten zu gehen und es quasi nur zim schlafen zuhause zu haben.
Aber was wird aus solchen Kindern, die schon mit einemnJahr ganztags fremdbetreut werden? Bestimmt keine selbstsicheren, gesunden Erwachsenen. Unsere Gesellschaft ist krank und das liegt nicht zuletzt daran, dass bei den wirklich wichtigen Dingen gespart wird.
Ich kann zuhause bleiben, weil mein Mann gut verdient, aber ich bekomme nnur ein Jahr Elterngeld und danach nur noch Kindergeld. Obwohl ich auch arbeite. Ich arbeite sogar mehrbals andere, die nach acht Stunden Feierabend und am Wochenende frei haben.
Es würde schon helfen, wenn wenigstens das Betreuungsgeld wieder eingeführt wird, damit man als Mutter für die Arbeit einen winzigen Lohn erhält.
Liebe Jenniffer,
Du sprichst mir aus der Seele. Ich bin leider eine der Muttis, die es sich nicht leisten können ihr Kind zu betreuen. Ich bin ratlos und unendlich traurig mein Mädchen morgens abgeben zu müssen.
Immerhin kann meine Kleine häufiger mal zu Oma und Opa und bleibt so im familiären Umfeld. Trotzdem bin ich regelrecht depremiert jobben zu müssen mit einem Stinkstiefel als Cheff, anstatt mir meinem Kind spielen zu können.
Ich hoffe jemand hat ein offenes Ohr für unser Anliegen und anderen Müttern bleibt diese Situation künftig erspart.
Gott segne Dich Jennifer!
Ich finde es einfach nur traurig, wenn Eltern aus finanziellen Gründen ihre Kinder nicht selbst betreuen können. Ich weiß selbst wie schwierig es für uns war unser bis dahin geregeltes Leben über den Haufen zu werfen, nur damit immer jemand bei unserem Schatz sein kann.
Glücklicherweise verdienen meine Frau und ich gut und so war es nur eine Frage der Organisation.
Viele Grüße aus NYC,
Thomas
Auch mein Kind hat Anspruch auf einen guten Betreuungsschlüssel (z:Z. eins zu eins) und eine qualitativ hochwertige Betreuung. Das ist am allerbesten gegeben, wenn es mit seiner eigenen Mutter zu Hause bleibt. Auch wenn ich gelernte Erzieherin und qualifizierte Tagesmutter bin, so besteht die Qualität der Betreuung in der einzigartigen Bindung, die zwischen einem Kind und seiner leiblichen Mutter natürlich ist. Wir möchten, dass Frauen, die ihre Kinder selber betreuen wollen in ihrer Eigenschaft als Mutter geschätzt und geachtet werden -auch finanziell.
Liebe Frau Schwesig,
was Kinder brauchen, nicht nur in den ersten Lebensjahren aber da besonders, sind zugewandte, zuverlässige Bezugspersonen. Eine Erzieherin kann das auch im Hinblick auf die Betreuungsschlüssel nicht leisten, da ich selbst Erzieherin bin kann ich mir ein Urteil erlauben. Nie wieder möchte ich mit ein oder zwei Kolleginnen 10 unter-3-jährige betreuen müssen. Vielen Müttern würden es sich zweimal überlegen, wenn sie einen ganzen Morgen bei uns mitgehen müssten. Nicht weil ich mich für unfähig halte, sondern weil es den kindern nicht entspricht in einer Gruppe von 9 anderen Kindern zu bewegen. Auch im Kindergarten ist es mitunter schwierig für einige Kinder Fuss zu fassen. Ich fände es auch schön, wenn die Mutter oder Vater die Betreuung von ihren eigenen Kindern in solchen Fällen bezahlt bekommen würden. Den Kindern täte es in den allermeisten Fällen gut und den Eltern auch. FÜR eine empathischere Gesellschaft!!
Herzlichst,
Anika Brauweiler
Daran sieht man sehr gut, wie der Mittelstand den Staat buckeln muss. Es wird geschuftet bis zum umfallen und die Kinder kann man trotzdem nicht selbst betreuen, weil das Geld fehlt und der Staat keine Hilfe anbietet.
Anstatt das Problem direkt anzupacken wird wieder nur ein Symptom bekämft: „Wohin mit dem Kind, wenn ich mir eine Eigenbetreuung nicht leisten kann?“. Danke liebe Frau Schwesig, vielleicht können Mütter bald direkt nach der Entbindung das Baby abgeben und an den Arbeitsplatz zurückkehren. So quasi in der Mittagspause, dann können die Eltern auch weiterhin schön Steuern zahlen.
Unsere Kinder leiden unter solchen systemischen Problem und alles was die Politik macht, sind Jubelschreie und Lobgesänge darauf abzuhalten, dass der Karren wieder aus dem Dreck gezogen werden konnte. Das er dabei schmutzig geworden ist, wen juckts.
Hallo. Mein Sohn ging in die Kita und leider haben wir sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Er war ein sehr selbstbewusstes Kind und davon ist nach einem Jahr Kitabetreuung nichts übrig geblieben. Ich habe nun eine Tochter bekommen die ich hoffentlich nie in die Kita bringen muss. Keiner kann sein Kind besser betreuen als die eigene Mutter.
Hallo, ich bin Erzieherin und seid unserem ersten Kind „arbeite“ ich Gott seid Dank zu Hause. Das Wort „arbeite“ habe ich bewusst in “ “ gesetzt, da die Arbeit zu Hause in unserer Gesellschaft leider nicht als diese gesehen wird. Schuld daran ist meiner Meinung nach die Politik, die vorne dran steht und vehement nach mehr Bildungsmöglichkeiten „schreit“. Sie suggerieren mit dieser „Werbung“ uns Eltern ein, dass wir NICHT fähig währen unsere Kinder selbst zu betreuen.
Unsere drei Kinder (16, 13, 10 Jahre) waren überhaupt nicht im Kindergarten. Sie konnten ihre ersten sechs Lebensjahre als Individuums genießen. Und auch ich möchte diese Zeit nicht missen !! Klar hatte ich oft gehört, dass ich Erzieherin bin und deswegen kann ich mir die Betreuung zu Hause erlauben, weil ich ja weiß, wie dies gehe. Das ist meiner Meinung quatsch, denn in erster Linie bin ich Mama, d.h. ich bin da, wenn mein Kind hinfällt; ich bin da, wenn mein Kind etwas vorgelesen bekommen möchte …, und dies kann meiner Meinung nach jede „gesunde“ Mama.
Unsere gesunden Familien brauchen keine überteuerten Bildungseinrichtungen.
Sie brauchen Anerkennung und finanzielle Unterstützung!!!
Da stimme ich 100% zu. Super geschrieben!
Glücklicherweise gehören wir jetzt zu den Priveligierten, die von einem Gehalt leben können. Als unser erstes Kind klein war, war das noch nicht so und die vielen vielen Stunden, die unser Kleinstkind in -liebevollen, aber- fremden Händen verbracht hat, schmerzen noch nach so vielen Jahren. Die weiteren Kinder dürfen den Luxus genießen, zu Hause zu sein. Ich empfinde das als Privileg und es ist meine Überzeugung, dass die Arbeit der Mütter vom Staat anerkannt werden sollte. Das Vorgeben eines Gesellschaftsmodells sollte einer tatsächlichen Wahlfreiheit weichen.
Ich stehe gerade vor dem selben Problem. Mein Sohn ist 2,5 und ich bin verpflichtet, ihn ab 3 in die Kita zu geben und arbeiten zu gehen. Ich bin Sozialpädagogin und könnte nie so viel verdienen, dass ich eine Betreuung daraus finanzieren könnte. Ich verdienen mein Geld indem ich Kinder betreue. Soll ich also mein Kind von anderen betreuen lassen und selbst fremde Kinder betreuen? Wieso kann ich nicht für die Betreuung meines eigenen Kindes bezahlt werden. Lieber wird für uns seine Betreuung finanziert. Mein Sohn ist ein fröhliches, ausgeglichenes Kind, das gerne teilt, alle Kinder anspricht, spielen will, nett zu allen Mwnschen ist, viel lernt und das jeden Tag und mit Freude. Ich bekomme Bauchschmerzen bei dem Gedanken, ihm das kaputt machen zu müssen.
Oh ja du hast so recht! Wenn ich unser Kind mit anderen seines Altern beobachte (die schon alle im Kindergarten/Fremdbetreuung sind) fallen mir die positiven Unterschiede sofort auf! Weniger Krankheiten (trotz häufigem regelmäßigem Kinderkontakt), mehr Selbstsicherheit, mehr Flexibilität, mehr Empathie, gelassener, ruhiger, kann gut teilen- aber auch für sich einstehe.
wenn es wichtig ist…. das könnte ich lange so weiterführen.
Das darf und muss ja jeder selbst entscheiden, aber man muss eben die Möglichkeiten dazu haben. Gleiches Recht für alle- in beide Richtungen 🙂
Guten Tag Frau Scheswig,
Als Mutter von 5 inzwischen größtenteils Erwachsener Kinder teile ich nicht ihre Auffassung über Kinderbetreuung! Bei meinen Großen Minimenschen lief ich noch ihre geplante Kinderbetreunungsform durch, sehr zum Leidwesen meiner Kinder. Platzwunden im Kindergarten zugezogen, Angst und auch Gewalt gegenüber den Kindern war das alltägliche Programm von den Fachkräften! Ein Vorwurf der sexuellen Belästigung gegen meinen damals 5 jährigen Sohn Dr einem muslimischen Mädchen den Schuh zu machte rundet das Erlebnis Kita ab, ach und nicht zu vergessen ein damals 4 jähriges meiner Kinder das mehrere Stunden „ausversehen“ alleine in der Kita eingeschlossen und vergessen wurde als ein Ausflug statt fand sind unsere prägendsten Erlebnisse. Ein Einzelfall mögen sie jetzt sagen, ich hoffe sie erkennen hier das dass KEIN Einzelfall ist!
Unsere Kinder sind DIE unsere ZUKUNFT! Es sollen starke Menschen aus ihnen werden damit sie richten können was wir Ihnen eingebrockt haben. Wir unsere unter anderem Burnout belastet Generation!
Sie haben es in der Hand, geben Sie Ihr bestes für unsere Kinder unsere Zukunft! Jedes Kind ist ein Individum unterstützen Sie die Mütter die das beste für ihr Kind suchen!
Mit freundlichen Grüßen
Dajana Seher
Dieser verfassung stimme ich voll und ganz zu! unsere kinder sollten mehr ernst genommen werden in ihrem bedürfnissen!!! Ich habe mein kind nicht geboren um es von fremden betreuen bzw. erziehen zu lassen. von Menschen die mein kind gar nicht kennt oder eher gesagt nicht vertraut sind. das kind muss sich auf die situation einstellen und gewöhnen, aber warum wenn die wirklich vertrauten doch ganz in der nähe sind…bitte denkt an diese kleinen wundervollen wesen!!!