– Kooperativer Artikel – 

Manchmal zieht es mich an den Ort, an dem alles begann.

Als mein Mann mit diesem wundervollen Geschenk nach Hause kam, wurde mir endgültig bewusst: Bald wird sich alles ändern!

Endlich!

Denn seit ich denken kann, wünschte ich mir eigene Kinder. Schon im Alter von 12 Jahren habe ich ständig den zweijährigen Nachbarsjungen durch die Gegend geschleppt. Mit 13 träumte ich von meiner Hochzeit in weiß – und eigenen Kindern. Mit 17 wurde ich schwanger, doch es sollte nicht sein: Ich verlor das Kind.

Und dann kam lange Zeit nichts. Nicht der richtige Mann, nicht der richtige Moment… Irgendwas war immer.

Dass ich warten sollte Mama zu werden bis ich 35 bin, das hätte mir im zarten Alter von 17 mal einer sagen sollen. Ich hätte ihn für verrückt erklärt.

Die Jahre gingen ins Land und ich suchte und suchte. In wechselnden Berufen, in Beziehungen, in immer wieder neuen Wohnungen… Vergebens. Mein Herz sagte mir schon früh, ich würde meine Erfüllung finden, wenn ich Mutter werde. Doch ich hörte nicht richtig hin und verlor mich in meinem Alltagstrott.

Mit 30 lernte ich Sascha kennen. 2013 gaben wir uns das Ja-Wort. Als ich im Mai 2014 einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielt empfand ich zwar unfassbar große Glücksgefühle, aber es war auch surreal. So lange schon hatte ich auf diesen Moment gewartet. Und jetzt sollte er da sein?

Echt jetzt? Oder wache ich gleich auf? Kneif mich mal.

Tatsächlich begriff ich erst einige Tage später, dass sich alles ändern wird. Dass ich eine Mama sein werde.

Als mein Mann abends von der Arbeit heim kam lag ich, wie immer in dieser Zeit, bewegungslos auf der Couch, aus Angst, auch dieses Kind verlieren zu können.

Einzig hob ich mein Gesicht ein wenig an, um meinen Mann zu begrüßen. Erst dann sah ich, dass er in der Hand eine große Tüte hielt. Auf ihr stand in großen Lettern baby-walz.

Baby…

MEIN Baby!

ICH bekomme ein Baby!!

Sascha gab mir wortlos, aber grinsend die Tüte und zum Vorschein kam eine grüne kuschelige Babydecke mit drei kleinen Bärchen drauf. Es war die Decke für UNSER Baby.

„Wir wissen ja noch nicht, was es wird“, sagte Sascha zu mir, „daher habe ich mich für grün entschieden.“

Ich kuschelte mich in den weichen Stoff ein, schloss die Augen und stellte mir vor, wie unser Baby schon bald darin liegen würde und ich es sanft in den Schlaf wiege. Fortan legte ich den weichen Stoff öfter um mich, zum einen fühlte ich mich so unserem Baby noch näher und zum anderen wollte ich, dass die Decke meinen Geruch annimmt, so dass Emil, wenn er auf die Welt kommt, seine Mama immer nah bei sich hat, auch wenn ich gerade nicht bei ihm war.

Aus nostalgischen Gründen gehe ich manchmal zurück an den Ort, an dem alles begann. Dorthin, wo Sascha unsere Familien-Decke gekauft hat. Mit baby-walz verbinde ich die ersten Mama-Glücksgefühle.

Heute war ich mit meinen beiden Söhnen dort. Emil stürzte sich zielsicher auf Spielzeug und Bücher, Finn schaute sich von der Trage aus neugierig um, und so blieb mir ein Moment Zeit, in dem ich mich meinen Gefühlen widmen konnte, die in diesem Augenblick hochkamen.

Phu, also wenn Sascha und ich uns nicht so einig wären, dass wir über unsere zwei gesunden Kinder froh und dankbar sein können, dann wäre ich vermutlich heute ziemlich schwach geworden beim Anblick von klitzekleinen rosafarbenen Ringelsöckchen, Tütü-Kleidchen und Blümchen-Stirnbändern.

Aber wer weiß schon, was das Leben noch an Überraschungen parat hält…

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