Als mein Sohn 3 Monate alt war, wurde ich ungläubig gefragt:
„Wie!?! Du stillst noch?“
Diese Frage kennt wohl jede Mutter, offensichtlich unabhängig davon, wie lange sie stillt. Zugegebenermaßen war ich ob einer solchen Reaktion angesichts des Alters mittelmäßig erstaunt.
Und trotzdem habe ich mich damals schon so gefühlt, als wäre ich ein Alien.
Ja, wie kann ich nur!?
Ist es eventuell sogar asozial, (zu) lange zu stillen? -> Falls ja, bitte definiere „lang“.
Wie gesellschaftskonform ist das Stillen in der Öffentlichkeit (grundsätzlich, aber vor allem von Kleinkindern)? Muss mich das eigentlich wirklich jucken? Oder lege ich mir doch ein dickeres Fell zu und stehe selbstbewusst dazu, eine Mutter zu sein, die zum aktuellen Zeitpunkt einem 23 Monate alten Kleinkind die Brust gibt.
Ständig. Und überall.
Wenn ich mich so umhöre, haben die meisten langzeitstillenden Mütter sich ein paar Argumente zurechtgelegt, die sie im Falle eines Verbal-Angriffs durch Dritte raushauen können. Ich übrigens auch. 😉
Bediene Dich aus dieser kleinen Auswahl:
- Die WHO empfiehlt grundsätzlich, zu stillen, sogar bis zum vollendeten zweiten Lebensjahr und darüber hinaus, wenn Mutter und Kind es möchten
- Muttermilch enthält alle Nährstoffe, die ein Kind braucht
- Die Muttermilch passt sich den Bedürfnissen des Kindes an, verändert sich also
- Gestillte Babys (und Kleinkinder) sind seltener krank
- Gestillte Babys entwickeln im Jugend- und Erwachsenenalter seltener bestimmte Krankheiten (bspw. Asthma oder Allergien)
- Muttermilch fördert die Entwicklung des Gehirns
- Muttermilch ist rein und frei von Bakterien
- Muttermilch ist mehr als Nahrung! Die Bindung zwischen Mutter und Kind wird durch die Nähe und Zuwendung deutlich verstärkt.
Darf ich Dir an dieser Stelle unsere Geschichte in Kurzform schildern?
Unser Emil kam 6 Wochen zu früh auf diese Welt. Im Krankenhaus wurde ich nicht einmal gefragt, ob ich stillen möchte, und mein Kind, das in einem anderen Gebäude in der Kinderklinik lag, bekam von Anfang an die Flasche. In den vier Wochen, die wir im Krankenhaus verbrachten, wurde ich nicht müde zu erwähnen, dass ich unbedingt stillen wolle, und bat immer wieder um Hilfe beim Anlegen.
Einige halbherzige Versuche später waren wir immer noch am gleichen Punkt: Es klappte nicht, auch nicht mit Stillhütchen. So pumpte ich weiterhin ab wie ein Weltmeister und mein Sohn bekam Flaschennahrung zugefüttert (oder sogar über die Magensonde sondiert), weil die abgepumpte Menge schlichtweg nicht ausreichte. Als wir endlich zu Hause waren bettelte ich meine Hebamme an, sie möge mir bitte bitte helfen, damit wir doch noch stillen konnten. Ich kämpfte um meinen größten Wunsch. Erst klappte es endlich mit Stillhütchen, dann, als wir dieses absetzten, krönte eine Mastitis (Brustentzündung) diese nervenaufreibende Zeit. Doch dann lief´s, im wahrsten Sinne des Wortes. 😉 Die ganze Stillgeschichte kannst Du Dir in diesem Video ansehen.
Dass wir so sehr dafür arbeiten mussten ist sicherlich ein Auslöser dafür, weswegen wir jetzt noch stillen. Wenn man es endlich geschafft hat, denkt man 6 Monate später nicht darüber nach, wie man möglichst schnell wieder abstillt.
Warum wir immer noch stillen hat übrigens überhaupt nichts mit rationalen Gründen zu tun. Die WHO ist uns eher wurscht, und die positiven gesundheitlichen Aspekte nehmen wir einfach dankend mit.
Aber, die Wahrheit, warum wir noch immer stillen, ist:
WIR LIEBEN ES!
Man mag mir unterstellen, ich sei eine Übermutter, könne nicht loslassen.
Doch ich meine: Kein Kind der Welt kann von seiner Mutter gezwungen werden, zu stillen. Keines!
Das heißt, eine Mutter kann nicht aus egoistischen Beweggründen zur Langzeitstillenden werden. Es ist ein Mini-Kollektiv. Ein Miteinander. Ein Zusammenspiel von Mutter und Kind. Wenn mein Kind keine Lust mehr auf die Brust hat, dann stillt es sich ab. So einfach ist das.
Ich bin froh, dass unser Sohn noch nicht sprichwörtlich die Schnauze voll hat. Denn ich bin so verliebt in ihn, dass ich seine Nähe, diese ganz besondere Nähe, sehr genieße.
Ich liebe seinen Blick, wenn er die Mimi auspackt und in dem Moment, in dem er sie sieht, über beide Ohren strahlt. Manchmal redet er mit ihnen. Er ruft „Kuckuck“ wenn sie zum Vorschein kommen oder kuschelt sich an sie und sagt (sowas ähnliches wie) „lieb“.
Diese kleinen Geschichten sind für mich unbezahlbar. Wenn wir nicht noch stillen würden, gäbe es sie nicht.
Ich bin stolz darauf, die Mama dieser kleinen Seele zu sein, und darauf, ihm etwas geben zu können, was ihm sonst niemand geben kann. Das ist unser persönliches Ding.
Ich liebe die stillen Momente. Die Augenblicke, in denen die Welt für diese Zeit stillzustehen scheint. Wenn sich unsere Augen treffen und mein Herz einen Sprung macht vor Glück. Ich ihn voller Stolz betrachte und mir wieder bewusst wird, dass dieses Kind in meinem Bauch herangewachsen ist. Dieses Wunder.
Zu wissen, dass er durch das, was mein Körper in der Lage ist herzustellen, als Baby 100 % ernährt werden konnte und heute auch noch davon profitiert.
Das Stillen eines größeren Kindes, das augenscheinlich kein Baby mehr ist, ist eine Herausforderung in vielerlei Hinsicht. Aber es ist zeitgleich das Schönste, was es gibt. Jetzt gehen die Kinder nämlich in die Interaktion mit der Mutter. Sie zeigen, dass sie an der Brust trinken wollen. Und sie zeigen, wie gerne sie das tun und was es ihnen bedeutet.
In einem Artikel der Anthropologin Katherine A. Dettwyler, der sich mit der Frage nach dem biologisch sinnvollen, also dem natürlichen Abstillalter beim Menschen beschäftigt, heißt es:
[…] „Dennoch deuten alle Daten darauf hin, dass die oft geforderte Mindeststilldauer von sechs Monaten (voll) bzw. einem Jahr (mit Beikost) eher kürzer ist, als es unsere natürliche Stilldauer wäre, und dass „Langzeitstillen“ über Zeiträume von ein bis drei Jahren eher als „Normstillen“ bezeichnet werden sollte und erst eine Stilldauer, die über drei Jahre hinausgeht, wirklich in den Bereich des „Langzeitstillens“ vordringt.“
Wenn ich solche Texte lese, ist mein Schamgefühl in der Öffentlichkeit, das ich tatsächlich manchmal noch empfinde, wie weggeblasen. Ich ziehe selbstverständlich und selbstsicher meinen Pulli hoch – wenn das nicht schon mein zweijähriger Sohn getan hat 😉 – als wäre es die normalste Sache der Welt.
Ist es ja auch!
Wir haben schlichtweg verlernt, was normal und natürlich ist. Übrigens nicht nur in diesem Zusammenhang! Hätte die Natur gewollt, dass Kinder nach 6 Monaten abgestillt werden, würde der weibliche Körper zu diesem Zeitpunkt aufhören, Muttermilch zu produzieren.
So logisch. So einfach.
Stillt ihr auch „noch“? Wie alt sind eure Kinder? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht in der Öffentlichkeit? Ich freue mich, wenn ihr uns teilhaben lasst an euren Erlebnissen. Bis gleich in den Kommentaren. 🙂
Quellen: www.medela.de; www.stillkinder.de
Ich bin grad ganz berührt.
Schön, daß ihr so lange stillt. Es ist unvergleichlich schön und schon an sich der Ursprung von Bindung.
Meine Tochter konnte ich 18 Monate stillen, dann gab es ein jähes Ende. Ganz plötzlich war die Milch weg.
Ich war schon im 4. Monat mit Zwillingen schwanger und hatte mich mit Langzeitstillen von mehreren Kindern beschäftigt. Ich war frohen Mutes und hatte Lust zu schauen wie es weitergeht. Dann das. Wir waren beide verwirrt und traurig.
Mit unseren Zwillingen, 15 Monate, klappt das Stillen wunderbar. Sie lieben es und ich bin gespannt wie unsere Stillzukunft wird.
In der Öffentlichkeit ernte ich oft bemitleidende (ach Gott, so große Babys und dann noch zwei!) und auch erschrockene Blicke und. Kommentare. Ich empfinde dies dumm als respektlos.
Dann schaue ich meine Kinder an und bin glücklich.
Alles Liebe Euch!
Liebe Ingrun, ich habe schon öfter gehört, dass in einer erneuten Schwangerschaft plötzlich die Milch weg ist. Das war sicher nicht einfach für euch beide. Du machst es richtig. Scheuklappen auf und Konzentration auf die Menschen, die es wirklich was angeht: Dich selbst und Deine Kinder! 🙂 Ich danke Dir für Dein Vertrauen und das Teilen Deiner Geschichte. Deine Jenn
hallo….Ich sehe das genauso. Mir wird auch immer wieder gesagt „was du stillst noch „…..Mein Sohn ist jetzt 23 Monate und ich genieße es ihn zu stillen. und so lange er es noch will werde ich ihm das nicht verweigern.
Liebe Christin, das macht so einen Spaß, nicht wahr? Ich liebe es immer noch (unser Sohn ist mittlerweile knapp 28 Monate alt). Ich freue mich immer wieder, wenn ich Mamis treffe (zum Großteil virtuell), die so lange stillen. Danke für Deinen Kommentar! Auf viele weitere Monate. 😉 Deine Jenniffer
Ja, das kenne ich auch. Die einzige Antwort, die ich gab, war: Ja! Willst Du nicht mal wieder ausgehen? Nein. Thema beendet.
🙂
Liebe Grüße von Katja
Haha, Katja. Klare Frage, klare Antwort 🙂
und noch,
ich bin total berührt von deiner geschichte, danke, dass du sie geteilt hast und danke, dass du so mutig und klar und stark bist und deinem wunsch zu stillen gefolgt bist! das ist friedensarbeit, finde ich.
ich wünsche euch alles alles liebe!
katharina
😀 Hab vielen lieben Dank! Ich bin total gerührt von den vielen Kommentaren, wie sehr dies offensichtlich ein Thema ist. Und wie sehr die Menschen da draußen bewegt, was ich darüber sage. Danke für Deine Worte, Katharina! Deine Jenniffer
liebe jeniffer,
endlich komme ich dazu auch einen kommentar zu schreiben.
danke für diesen tollen artikel!
ich stille gerade mein kleinchen, fast 11 monate ist sie schon und ich finde das ging echt schnell. ich genieße das stillen genauso wie sie und liebe es einfach.
wir haben bisher nur gute erfahrungen gemacht und das darf so bleiben.
ich bin ja auch oft mit sebastian unterwegs und da fühle ich mich vll auch einfach mal noch sicherer und geborgener als alleine. ich stille meine tochter immer wenn sie gestillt werden möchte.
manchmal habe ich verwunderte kommentare gehört, sowas wie, so schnell schon wieder, sie hat doch gerade getrunken … das hat mich nie gestört. ich folge meinem gefühl, meiner intuition und vertraue da meiner tochter vollkommen. sie ist herrlich selbstkompetent.
ganz liebe grüße, katharina
Liebe Katharina, so ging es mir gerade heute bei guten Freunden, die erstaunt schauten, dass unser Emil „schon wieder“ stillt. Jedoch nicht bewertend, einfach nur neugierig. Lieben Dank für Deinen Beitrag. Deine Jenn
Mein Sohn, fast 4, hält neulich beim Stillen plötzlich inne, legt seinen Kopf auf meine Bust und sagt: “Ich habe die Titties lieb!“.
Wenn das mal keine Liebeserklärung ist 😉
Liebe stillende Mamis, euch weiterhin Erfolg und Mut und Ruhe, das wünsche ich euch. Meine Tochter ist 22 Jahre. Nein wir stillen schon lange nicht mehr😉.
Es war anfangs eben schwierig Stress und zu wenig Gewichtszunahme. Stillgruppe und La Leche Lige haben mir mit ihrem Wissen sehr weitergeholfen. Ich wollte ebenso einfach stillen für ihre Gesundheit. Habe eine Flasche um den Hals gehabt mit Schläuchlein zur Brust damit sie genügend stimuliert und satt wird. Durch diese extra Anstrengungen in den ersten drei Monaten, habe ich sie auch zwei Jahre stillen können. Dann später mit eineinhalb war ihr bewusst, meine Brust, beim Baden hat sie sich darauf gestürzt. In der Schwangerschaft meines zweiten Kindes, zweieinhalb Jahre jünger, wollte ich sie abstillen, weil es mich zu sehr anstrengte (abends um acht todmüde und ausgelaugt eingeschlafen). Zur Geburt des zweiten habe ich Tandemstillen einmal zulassen. Ich fühlte mich nicht wohl dabei. Meinen zweiten konnte ich dann ein Jahr stillen und beendete es bevor es ihm bewusst wurde, in dem Moment, wo er wie die grosse damals auch nachts mal rechts und mal links nucketlte und ich nicht zur Ruhe kam, weil er nicht loslassen wollte. Bei beiden Kindern hatte ich spätestens mit 4 oder sechs Monaten Beikost dazu gegeben damit ich aus der Unsicherheit zu wenig Milch zu haben raus konnte, so war das Stillen immer zu Hause und Nachts bei meinen Einjährigen.
Wann sie von alleine abstillen hatte ich nicht den Mut und die Kraft, laut La Leche Lige geht das auch bis zu den sechsjährigen.
Ich verstehe eure Sorgen und Themen, alles liebe für euch weiterhin. Es lohnt sich für das natürlichste der Welt 😊
Liebe Elisabeth, immer wieder toll zu lesen, wie Mütter darum kämpfen, stillen zu können. Was für eine Geschichte und Anstrengung, mit einer Flasche um den Hals zu „stillen“. Interessant auch zu lesen, dass Du es als mutig und kraftvoll empfindest, wenn man länger stillt. So habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber es stimmt schon: Ab einem bestimmten Alter ist das Abstillen nicht mehr so einfach. Das Kind entscheidet dann nämlich bewusst mit. Ich danke Dir für diesen Kommentar und den Gedankenanreiz, den Du damit geschaffen hast. Herzlichst, Deine Jenniffer
Einen schönen Blog hast Du, liebe Jennifer! Auch wenn ich meine Kinder schon gar nicht mehr Kinder nennen darf :-)- so lese ich gern von jungen Müttern, da ich immer noch Mama aus Leidenschaft bin. Meine Erfahrung zum Thema Stillen: Nachdem ich mein ältestes Kind leider nicht stillen „konnte“( das habe ich mir damals einreden lassen) habe ich die drei jüngeren Kinder jeweils 2 Jahre gestillt. Heißt: Schwangerschaft und Stillzeit im Wechsel über 10 Jahre. . und ich war so was von ein Alien! ( 1995 bis 2005) . Ich würde es immer wieder tun und kann nur jeder Mutter empfehlen, ihrer Intuition zu folgen und sich mit Menschen zu umgeben, die sie unterstützen.
Hallo liebe Claudia, das freut mich sehr, dass Dir mein Blog gefällt. 🙂 Ich sage immer: Kinder bleiben Kinder. Wenn ich bei meinen Eltern bin, bin ich nicht 37 sondern 7. 😉 Genauso verhält sich meine Mutter, wenn sie bei ihrer Mutter ist. Immer komisch, das zu sehen… Ein toller Rat: Such Dir Menschen, die Dich unterstützen. An meiner Pinwand hängt ein Spruch: „Umgib Dich mit Menschen, die das sind oder leben, was Du sein willst.“ Mit diesem Artikel bin ich nun umgeben von Frauen / Müttern / Menschen, die das gleiche tun (oder getan haben) wie ich. Prima, oder? 🙂 Respekt für Deine Arbeit! Alles Gute Dir! Deine Jenniffer
Ich stille mittlerweile einen Dreijährigen 🙂
Juhuuuu 🙂
Liebe Jenniffer,
vielen Dank für deine Story. Ich finde es super, dass du deinen Weg so gegangen bist, denn es gibt nichts Besseres und Schöneres als zu stillen. Es ist und bleibt das Beste, was uns die Natur an die Hand gegeben hat für unseren Nachwuchs. Auf sein Bauchgefühl zu hören und auf die Reaktionen des Kindes ist wichtig. So können wir alles richtig machen. Ich wünsche dir auch weiterhin die Kraft, nach euren Wünschen den Weg zu gehen.
Ich bin Mutti von 5 Kindern und habe sie alle lange gestillt. Sie sind geboren 1985 – 1997. Ich hatte auch niemanden, der mir erklärt hat, wie es mit dem Stillen so geht, welche Probleme auftreten könnten etc. Ich habe einfach nach meinem Gefühl gehandelt und so scheinbar auch alles richtig gemacht. Denn als ich mit meiner zweiten Schwangerschaft ging, bekam ich den Tipp einer Mutter aus der Nachbarschaft, mir das Buch von Hanny Lothrop „Das Stillbuch“ zu besorgen, was ich auch tat. Ich kann dieses Buch nur jeder Mutti empfehlen, es ist super beschrieben, auch z.B. was du machen kannst bei Brustentzündung. In diesem Buch fand ich nun alles übers Stillen und die Bestätigung, dass ich beim ersten Kind alles richtig gemacht habe, intuitiv. Ich war so froh und gleichzeitig stolz auf mich. Denn selbst meine eigene Mutter hat versucht, mir das Stillen schlecht zu reden, weil sie es nicht geschafft hat. Mein erstes Kind, eine Tochter, habe ich bis 13 Monate gestillt. Ich war bereits wieder schwanger und das hat sie womoglich gemerkt und geschmeckt. Denn sie begann, mich ständig in den Nippel zu beißen. MIt Freude. Irgendwann habe ich das nicht mehr ausgehalten und sie dann zwangsweise abgestillt. Das ging nur mit einer Flasche Kakao. 3 Wochen haben wir dafür gebraucht. Meine 4 Jungs dagegen haben alle mit ca 2 Jahren von allein aufgehört zu stillen. Ich habe auch überall gestillt in der Öffentlichkeit. Es war mir schnurzpiepegal, was andere darüber dachten. Es ging schließlich um meine Kinder und deren Wohl, um dass nur ich mich kümmerte. Mich haben diese blöden Blicke überhaupt nicht gestört. Ganz ehrlich, man sitzt ja auch nicht total entblößt da, man hat sein T-Shirt oder den Pulli über der Brust, sodass gar nicht soviel zu sehen ist. Nur war es natürlich in den 80er Jahren noch unüblicher, draußen zu stillen. Für mich war es so perfekt. Ich hatte immer die richtige Menge in der richtigen Temperatur zu trinken und essen für mein Kind. Ich brauchte nie eine Pulle erst zurechtmachen, dann auf Abkühlung warten. Das wäre purer Stress für mich gewesen. Außerdem ist es auch das günstigste Lebensmittel fürs Kind, da wir auch rechnen mussten. Mein Gehalt fiel ja weg. Und früher gab es nur 6 Monate Mutterschutzzeit. Dann hieß es arbeiten oder keine Arbeit mehr finden. Eigentlich war ich nie der Hausmuttertyp und wollte wieder arbeiten. Denn mein damaliger Ehegatte hatte angeboten, zuhause zu bleiben, da er zur Zeit des ersten Kindes keinen guten Stand in seiner Firma hatte. Doch am Ende hat er gekniffen und ich musste zuhause bleiben. Er hatte Angst, keine Arbeit hinterher zu finden. Nur hatte ich das gleiche Problem. Heute zurückblickend bin ich gar nicht mehr böse darum. Ich hätte zwar in der Bank nach der Mutterschutzzeit eine andere bessere Arbeit bekommen in der Computerabteilung, was mir sehr entgegengekommen wäre – das hörte ich erst hinterher. Doch ich weiß auch, dass ich dann mit Sicherheit keine 5 Kinder bekommen hätte und nicht solange hätte stillen können. Heute möchte ich keines meiner Kinder missen, auch wenn es nicht einfach war. Ich hatte in nichts eine Unterstützung, auch nicht vom Mann. Im Gegenteil, er war am Ende wie ein weiteres Kind, hatte immer alles schön an mich delegiert, was ich damals aber nicht so bemerkte. Auch von der Familie gab es keine Hilfen. Meine Kids waren nicht ganz einfach. Sehr schwer war die Zeit, als das vierte Kind kam. Es waren da 5 Jahre Abstand zum dritten. So gingen meine Tochter und der erste Sohn zur Schule, der dritte war im Kindergarten. Mein viertes war ein Schreikind. Stillen alle 2 Stunden Tag und Nacht für 6 Monate. Ich ging am Stock. Denn er schlief auch nur in meinem linken Arm, nicht im rechten, nicht im Kinderwagen, Auto, Babybettchen, nicht auf der Waschmaschine. Ich hatte alles probiert. Er war nur am Schreien, außer im linken Arm. Dann mach mal die Hausarbeit alle mit einem Baby im Arm. Nicht möglich, dann ablegen und schreien lassen. Konnte ich auch nicht wirklich. Es tat mir in der Seele weh, denn irgendwas musste das Kind doch haben. Der Kinderarzt konnte auch nicht helfen. Mein Sohn wurde geboren und hatte wie Fischschuppen im Gesicht, so sah es jedenfalls aus und hatte ganz fürchterliche Koliken. Erst nach drei Monaten „rutschten“ die Schuppen runter zum Hals. Da begann er sich ständig zu reiben und nun fand der Arzt auch heraus, dass mein Sohn Neurodermitis hatte. Er sah bald schrecklich aus. Das ging solange, bis mir eine andere Mutter den Tipp gab, alles was mit Milch ist, wegzulassen. Das war hart für mich, da ich genau die Lebensmittel so liebte. Ich habe es durchgezogen, 6 Monate lang. Und es ging der Haut meines Sohnes immer besser. Danach begann ich langsam wieder mit meiner normalen Ernährung, wobei sich das Hautbild meines Jungen nicht verschlechterte. Als mein Jüngster, das 5. Kind, dann knapp 2 Jahre alt war, bekam ich Brustkrebs. Ich war grade erst 39 Jahre. Als ich etwas bemerkte (4-5 entzündete Lymphknoten in der linken Achsel, sonst konnte ich noch keinen Knoten in der Brust fühlen, ich stillte ja auch noch) und den Verdacht hatte, glaubten die Ärzte mir nicht und schickten mich wieder heim. Das war im Juni 1999. Drei Monate später hatte ich dann solche Anzeichen, die keinen anderen Schluss mehr zuließen. Im Oktober des Jahres wurde ich dann auch operiert, nachdem ich 4 Ärzte abgeklappert hatte. Erst hieß es Frühstadium, da ich den Knoten in der Brust zu der Zeit selbst ertastet hatte mit 1 cm etwa. Doch nach der OP hieß es, 3. von 4 Stadien, weit fortgeschritten. Der Tumor war fast 5 cm groß im Untergrund, was weder auf der Mammographie noch im Ultraschall gesehen wurde. Ich bekam aufgrund dieser Diagnose eine Hammerchemo alle 3 Wochen, 4 mal (andere Frauen saßen jede Woche beim Onkologen und auf meine Frage, warum ich nicht auch es so bekam, sagte der Arzt, dann würde ich gleich sterben). Es gab viele Nebenwirkungen, die ein Drittel der Patienten auch als Langzeitfolgen behalten. Ich gehöre leider zu dieser Gruppe. Und die schlimmste Nebenwirkung war Blasenkrebs. Auch den habe ich mittlerweile bekommen. Im Dezember 2014 hatte ich die erste OP (ich hatte auch jetzt wieder viel früher etwas bemerkt und einen Verdacht, aber mir glaubte man wieder nicht), dieses Jahr im März schon die 3. Damals, 1999, hatte ich noch Kinderwunsch, was ich den Ärzten auch mitteilte. Doch sie haben mich nicht aufgeklärt, mir nicht die Wahrheit gesagt. Nur, dass ich während der Behandlung wechseljahrsähnliche Beschwerden bekommen würde. Das war natürlich falsch. Durch die Chemo wurde ich frühzeitig in die Wechseljahre versetzt und somit mein sehnlicher Kinderwunsch in die Wüste geschickt. Wusste ich da aber noch nicht. Die weiteren Behandlungen hatte ich sogar abgelehnt ( 5.5 Wochen Bestrahlung, neben der Verletzung von Lunge und Speiseröhre, auch dauerhaft, gab es als schlimmste Nebenwirkung Leukämie, anschl. hätte ich nochmal 4 Sitzungen Chemo bekommen mit einem anderen Medikament). Denn ich wollte nicht ständig einen Krebs gegen den nächsten tauschen. So wie ich mich kenne, hätte ich wohl auch den Blutkrebs bekommen 😀 . Und ich habe sogar bis heute überlebt. Ich hatte eine 20 % Chance lediglich. Ich bekam allerdings nach 2 Chemos in der anderen Brust auch einen Knoten, wo man ebenfalls nicht sagen konnte, ob bösartig oder nicht. So entschied ich mich für eine komplette Amputation, die im Februar 2000 stattfand.
Ich bin auch heute noch sehr traurig, dass ich keine Kinder mehr bekommen konnte. Ich würde sogar heute noch gern. Und ich würde stillen wie früher. Es gab und gibt nichts Besseres in meinen Augen. Ich sehe gern zurück auf die Stillzeit. Diese Innigkeit und Verbundenheit mit dem Kind jedes Mal, das Gefühl, dem Kind nur Gutes zu bieten. Es macht jetzt noch ein unheimliches Gefühl, wenn ich daran denke. Es gab nichts Schöneres. Da war Friede, Vollkommenheit, unendliche Liebe. Es wird mir immer wehmütig, wenn ich andere Mütter beim Stillen sehe, ich fühle mich zurückversetzt in meine Zeit. Meine Tochter hat ihr erstes Baby und ich war froh, dass ich ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen konnte. Auch sie stillt noch, 10 Monate jetzt. Dabei hatte sie es so gar nicht geplant. Doch nun findet sie es auch so schön und kann sich durchaus vorstellen, es noch länger zu machen. Ich bin auch stolz auf meine Tochter.
Ich wünsche dir, und natürlich auch allen anderen stillfreudigen Müttern, dass sie sich nicht unterkriegen lassen und das tun, was ihr Bauch sagt und was das Kind möchte.Wir müssen uns nicht rechtfertigen, wenn wir das tun, was das Natürlichste auf der Welt ist. Stillen. Wo und wann immer es gebraucht wird. Egal, was andere denken. Macht euch frei von den Ängsten, blendet vorwurfsvolle Blicke und Meinungen einfach aus. Es sind unbeschreibliche Momente zwischen dir und deinem Kind und die soll niemand dir nehmen und stören. Stillen ist so wundervoll und innig und in Einheit mit dem Kind. Liebe Grüße, Andy
Liebe Andy, toll, was es bedeuten kann, auf sein Bauchgefühl zu hören. Gar nicht so leicht, ohne fremde Hilfe und wenn sogar die eigene Muttter dagegen argumentiert. Respekt, alles ganz alleine zu stemmen. 5 Kinder, das war sicher eine ganz aufregende Zeit.
Toller Tipp mit dem Buch. Das hilft sicher der ein oder anderen Mutter, die dies liest, weiter. Danke für Deine sehr bewegende Geschichte! Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft und Mut, Deinen Weg zu gehen. Du bist eine sehr tapfere Frau. Herzlichst, Deine Jenniffer
Hallo ich bin Mama von 5 Kids 14/11/6/4/2 den kleinsten stille ich noch und wir genießen es beide auch wenn es in manchen Situationen ist wenn es grade nicht geht… und wenn man ch mein Kind stille egal wo man wird immer blöd angeschaut, aber es ist mir egal weil ich weiß es ist gut für mein Kind und mich ist!!
Stillt Mama’s stillt….😘
Liebe Sylvia, wow. Respekt, meine Liebe. Hast Du alle 5 Kinder gestillt? Viele Grüße von Deiner Jenniffer
Toll geschrieben ….leider kenne ich all zugut die trauriegen fragen und antworten….der Leute. alls wir noch immer stillten in der ÖV . Vorallem ab dem Zeitpunkt als meine Kinder laufen konnten.
Es hat uns nie abgehalten desto älter das Kind desto nackter wurde das geschehn.
Liebe Riana, vielen Dank 🙂 Du hast Recht: Es scheint ein Wendepunkt zu geben in der Toleranz der Gesellschaft bzgl. des Stillens, der sich darin misst, ob ein Kind laufen kann. Das ist mir auch aufgefallen. Danke für Deinen Beitrag. Herzlichst, Deine Jenniffer
Liebe Jenniffer,
ich habe auf dein Beitrag gestossen als ich nach Beikost gesucht habe.
Meine Kleine ist 4 monate alt und wird bisher vollgestillt. Da ich gemerkt habe, dass sie mir immer in den Mund schaut wenn ich ein oder anderer Frucht vernasche habe ich angefangen ihr diese Fruchte auch zum lecken geben- das ist für sie jedes mal eine Sensation :).
Ich habe öfter eine Empfehlung gehört dem Kind ab dem 3. Monat für die Nacht eine Flasche zu geben um sie durchschlafen zu lassen. Aber es fühlt sich irgendwie falsch und unnatürlich an. Heute in DM stand ich etwa 20 minuten vor dem Kinderernährung regal, alles studiert und … habe nix gekauft. Pulvermilch in einem Regal neben Schampoo und Windeln hat für mich falsch angefuhlt.
Da ich aber ihre Interesse an dem Essen fordern und SEHR sanft zur Beikost einsteigen möchte suche ich nach Ratschlägen zu diesem Thema. Könntest du mir vielleicht etwas dazu zum lesen empfehlen?
Liebe Grüße,
Olga
Hallo liebe Olga, magst Du mal auf meinem Blog unter den Buchempfehlungen schauen? Hab ein Buch dort empfohlen von Lucia Cremer zum Thema Beikost. Es heißt „Für Babys kochen leicht gemacht“. Leider bin ich erst spät drauf gestoßen. Da hat unser Sohn schon voll am Tisch mitgegessen. Aber auch heute koche ich noch Gerichte aus dem Buch. Wir haben Baby-led weaning gemacht. Heißt, unser Sohn durfte essen, was er wollte. Ich habe ihm am Anfang Möhren, Pastinaken, Bokkoli o.ä. gedämpft und es ihm hingelegt. Er konnte davon wählen, was und wie viel er essen möchte.
Generell gilt: Du bist der Experte für Dein Kind! Wenn Du das Gefühl hast, sie neidet Dir jeden Bissen, den Du zu Dir nimmst, dann lass sie probieren. Natürlich Babygerecht. 🙂
Hör auf Dein Bauchgefühl!
Vielleicht sollte ich zu dem Thema mal was schreiben? Magst Du mir Deine konkreten Fragen schicken?
Herzlichst, Deine Jenniffer
Huhu liebe Jennifer, liebe Mamas 😉
mein Sohn ist gestern 1 Jahr geworden und wir stillen immer noch beinahe voll. Auch wir hatten einen wirklich nicht einfachen Start, es wollte einfach nicht klappen mit dem anlegen (obwohl ich in einem wirklich stillfreundlichen Kh war!!) Gewichtszunahme war auch hier ein Problem. Erst Zuhause mit der Hebamme kam alles sprichwörtlich ins laufen :)) Ich bin so froh sie gefunden zu haben.
Der kleine Mann hat sehr starke Bedürfnisse, er möchte auch immer noch viel Zeit mit Mama verbringen, auch an der Brust. Wann er möchte bekommt er es.
Immer wieder bekam ich in der Vergangenheit die üblichen Sprüche zu hören: „Er brauch Tee“, „Gib ihm den Schnuller“, „Durch das und jenes und hier und und und….er wird dir immer am Zipfel hängen“.
Nun ist mein Baby ein Jahr hier und er wird groß, ja das ist anstrengend, er möchte beschäftigt werden. Er braucht Action, er hängt an mir. Und IMMER NOCH bekomme ich zu hören, dass sich alle Probleme legen werden, sobald ich ihn zur Beikost bringe und abstillen würde.
Ich werde dem kleinen Donnergott das abstillen überlassen und wie es aussieht werden wir noch eine gaaaanze weile stillen. Er entwickelt sich prächtig. Er liebt es, ich liebe es und alles andere fühlt sich einfach falsch an.
Mittlerweile ist stillen für Mütter und Kinder zum Privileg geworden. Das ist schade.
Liebe Kati, herzlichen Glückwunsch an Deinen Sohn und auch an Dich. Der 1. Geburtstag ist was ganz Besonderes. Da durchlebt man als Mutter noch einmal den gesamten Geburtsprozess, mit allen Höhen und Tiefen. Hoch emotional. Wie Du schreibst, es steht und fällt alles mit der richtigen Beratung. In dem Moment, in dem man sie gefunden hat, tun sich plötzlich ganz neue Möglichkeiten auf. Toll, ihr hattet großes Glück. Auf viele weitere tolle Monate voller Still-Glück. 🙂 Deine Jenn
Hallo die Mamis,
Für mich war von Anfang an klar, ich wollte meinen ersten Sohn William stillen. Da er mein erstes Kind ist, wusste ich gar nicht so richtig wie es ablaufen würde.
Ich wollte stillen und das am besten bis über die 6 Monate hinweg. Ich habe sogar meine Zahn OP dafür eingebüßt, denn nichts mehr aus meiner Brust kommen, als das Beste für den kleinen Mann.
Nun ja , nun ist er auch schon knapp über ein Jahr alt und es hat sich fast nichts geändert, ich stille ihn wann immer er das möchte , weiter.
Natürlich ist dies durch einen 8h Job und Tagesmama nun eingegrenzt, aber Abends vorm ins Bettchen gehen und nachts wie bisher.
Ich schäme mich auch nicht mehr.Sollen die anderen einfach denken was sie wollen. Von Natur aus kann die Frau bis 7 Jahre stillen. Von daher! Wir sind ja erst bei 1 Jahr😊
Allen Still Mamas die es sind, noch sind oder erst werden wollen, viel Erfolg und eine schöne Bindung. Denn nichts ist gesünder für eure Zwerge als die Nähe zur Mama
Liebe Virginia, dann bist Du von der Einstellung her deutlich weiter als viele stillenden Mamas. Inklusive mir. 🙂 Alles Gute für euch. Mit der Einstellung kann ja nichts schief gehen. 😉 Deine Jenniffer
Huhu, ein sehr schöner Text. 🙂 Und ja hier, wir auch, wir stillen auch noch. Unser Dritter ist mittlerweile 1 1/2 Jahre alt. Verstehen kann es in unserem Umfeld eigentlich keiner mehr. Wir genießen aber noch die Zeit und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. 😉 Allerdings versuche ich es schon so zu timen, dass ich nicht in der Öffentlichkeit Stille, seit dem er läuft. Das finde ich sehr schade, aber ich bin müde mich und ihn zu rechtfertigen. Leider ;-(
Liebe Mareike, ja, soweit sind wir in unserer Gesellschaft. Ich finde es auch problematisch, mich ständig rechtfertigen zu müssen. Oder sagen wir mal: Meinen, mich rechtfertigen zu müssen. Weil tatsächlich müssen wir es ja eigentlich nicht. Mehr Selbstvertrauen und vor allem -bewusstsein ist der Schlüssel. Komm, wir arbeiten gemeinsam dran. 😉 Deine Jenn
Hallo ihr lieben Stillmamas
Wir stillen seid 24 Monaten.Aber nur noch zum einschlafen im geschützten Ramen.Derzeit bin ich in der 6.Woche Schwaner und ich denke dadurch stillen wir langsam ab,was vollkommen ok ist.
Liebe Samira, das ist euer Weg. Nur ihr könnt entscheiden, wie es gut für euch ist. Alles Liebe euch und eine schöne Kugel-Zeit. 🙂 Deine Jenn
Liebe Jennifer
Ich schliesse mich den Anderen an: herzlichen Dank für Deinen Bericht! Ich stille meinen Sohn nun jetzt seit 24 Monaten nach Bedarf. Und für mich ist es immer noch ein Wunder! Unser Stillstart war sehr schwierig. Ich hatte während der Schwangerschaft eine Hyperemsis Gravidarum. Und gegen Ende der Schwangerschaft auch noch eine Präeklampsie – gleich zwei Mal im Lotto gewonnen sozusagen (Ironie aus!). Mein Kleiner kam 37+5 per Einleitung und rasant schnell auf die Welt. Wegen der Präeklampsie war er SGA (Small for Gestational Age), dh ein ziemliches Leichtgewicht (48cm, 2373g). Die erste Woche mussten wir im Krankenhaus bleiben, wegen meines sehr hohen Blutdrucks. Es war der totale Horror! Ich war total gestresst, konnte nicht schlafen und der Milcheinschuss liess unglaublich lange auf sich warten. Heute weiss ich, dass ich dort verdammt schlecht beraten wurde betreffend des Stillens bzw. überhaupt nicht beraten wurde. Das Einzige, was man mir zeigte bzw. erklärte, war die Brustpumpe – ich solle einfach alle 2 Stunden pumpen, hiess es, dann kommt das schon. Ich bin die ersten Tage fast verzweifelt, weil nur ganz wenig kam. Heute weiss ich „Kolostrum“ und einfach Baby ständig anlegen hätten mir diesen Frust erspart (nicht nur in Bezug auf den Stillstart, sondern auch auf meinen hohen Blutdruck!). Aber wie gesagt, ich war schlecht beraten und hatte auch sonst keine weibliche Unterstützung (muss sagen, dass ich im Ausland lebe – meine Mutter war also weit weg zu dem Zeitpunkt, leider). Die ersten Wochen hatte mein Kleiner Mühe beim Gewichtzulegen und einen nichtentdeckten Ikterus. Die Mütterberaterin, die ich hatte, war eine Katastrophe! Ich sollte weiter pumpen (sie hat mir nie gezeigt wie richtig, da ich es ja anscheinen falsch machte), meinen Kleinen kurz stillen (max. 10min pro Seite) und danach gleich zufüttern mit Ersatzmilch. Und weil mein Kleiner ja so leicht war, das ganze Prozedere alle 2 Stunden! Zu Schlaf kam ich so gut wie nicht mehr. Zudem kam sie irgendwann jeden zweiten Tag um den Kleinen zu wiegen. 31g pro Tag sollte er zunehmen (gemessen hat sie mit einer 20g-Intervall-Waage, ist mir später aufgefallen!). Diese Mütterberaterin hat mich verrückt gemacht! Ich hab tagelang und nächtelang geweint – beim Stillen, überall. Ich war in meinem Leben noch nie so fertig und unendlich traurig. Die Mütterberaterin drängte mich zu meiner Ärztin zu gehen, wegen der langsamen Gewichtszunahme. Mein Kleiner nahm im Schnitt zwischen 17-25g pro Tag zu. Ich ging natürlich hin, da ich mir ja Sorgen machte. Meine Ärztin war nicht alarmiert oder beunruhigt, meinte aber, falls es beruhigt, könnten wir ins Krankenhaus gehen für einen Check-up. Haben wir getan – und das war, auch wieder im Nachhinein betrachtet, ein Fehler! Die Ärzte dort hatten zwar endlich den Ikterus entdeckt und behandelt, jedoch wollten sie auch gleich mit Sondefütterung anfangen. Ich hätte nicht genügend Milch hiess es da lapidar. Ich war schockiert. Und mein Mann bestand darauf, dass wir zuerst prüfen sollten, wie viel unser Kleiner denn über’s Stillen und Zufüttern (ich war inzwischen zu Muttermilch-zufüttern übergegangen, welche ich abpumpte) zu sich nimmt. Also blieben wir 3 Tage im Krankenhaus. Es wurde vor und nach jedem Stillen gewogen (nackt) und Buch geführt (auch betreffend Windeln). Und siehe da – genügend Milch. Und mein Kleiner nahm auch ordentlich was zu sich. Nahm aber trotzdem nur langsam zu. Die Ärzte kamen nach drei Tagen wieder – ohne sich die gesammelten Daten anzuschauen – und wollten mit der Sonde beginnen. Als ich fragte warum, kam nur die Antwort: „das ist nicht so schlimm, wie Sie denken“. That’s it. Ich war in Panik, da ich das Gefühl hatte, womöglich ist mein Kleiner ernsthaft krank und die Ärzte interessiert nur, dass sie die Sonde in meinen Kleinen reinkriegen. Wir verlangten nach einem anderen Arzt. Das war der Beginn eines 10 Monate dauernden Horrortrips! Denn unser Nachfragen hatten die Ärzte gar nicht goutiert. Der Ton änderte sich uns gegenüber. Mit uns wurde geredet als wären wir dumme, rückständige Kindsmisshändler (mein Mann und ich sind beide Akademiker und lieben unser Kind!). Dabei waren wir ja nicht gegen Behandlung, sondern hakten nach, wenn uns was seltsam vorkam. Mein Kleiner wurde auf alles Mögliche hin getestet (auch ein MRI wurde gemacht!) und nichts wurde gefunden! Er wurde in den Folgemonaten immer wieder im Krankenhaus gewogen – jeder Termin war für mich eine nervliche Belastung. Und immer wieder wurde ich auf das Stillen angesprochen. Ich sollte es „schedulen“ (nur alle 3 Stunden stillen). Ich sollte ihm nach 4 Monaten zusätzlich Milch mit Bananenflocken geben, da kalorienreicher. Ich sollte nach 5 Monaten Brei geben, da Muttermilch nicht mehr nahrhaft sei. Und überhaupt Flasche geben, würde mich mehr entlasten. Etc. etc. Was ich mir nicht alles anhören musste! Ich hab mich in diesen „10 Monaten Horror“ gründlich informiert, viel über’s Stillen, Zufüttern, Beikost etc. gelesen. Und ich war schockiert, wie wenig diese 6 Ärzte/innen im Krankenhaus, mit denen wir bis dahin das Vergnügen hatten, eigentlich wussten – vor allem über’s Stillen! Ich hab‘ nicht auf sie gehört und weiter gestillt. Ich hab 10 Monate geweint. Nach 10 Monaten gelangten wir an einen Professor, welcher auch in diesem Krankenhaus arbeitet. Der guckte sich unseren Sohn an, die verschiedenen Wachstumskurven und fragte uns ganz verdutzt, was denn das Problem sei, unser Kleiner entwickle sich doch wie erwartet!? Er sei halt ein Präeklampsie-Kind. Sowas kann passieren. Aber es sei alles normal und der Kleine ja fit wie ein Turnschuh. Das war auch das erste Mal, dass mein Mann und ich von SGA hörten. In diesem Moment waren wir absolut schockiert und erleichtert gleichermassen! Doch dann kam auch schnell die Wut auf die anderen Ärzte hoch! Wir waren kurz davor zu klagen. Wir haben an alle möglichen Chefetagen geschrieben. Und das hat gewirkt. 10 Monate nach der Geburt wurden wir von einem Mitglied der Krankenhausleitung zum Gespräch eingeladen, wo sie sich offiziell bei uns entschuldigt hat. Die Ärzte hätten eine grundlegende Situation nicht erkannt, eine Fehldiagnose gestellt und in der Folge auch nicht korrigiert. Das sei dem Krankenhaus auch sehr unangenehm.
Entschuldige bitte vielmals den langen Text!! Hab versucht mich kurz zu fassen, aber es ist alles wieder hoch gekommen. Ich hab immer noch eine riesige Wut auf diese Ärzte und die Mütterberaterin. Und obwohl heute alles gut ist – mein Kleiner ist zwar immer noch ein schlanker – hab ich immer noch Tage, wo mich diese Wut und Traurigkeit einholt. Diese Leute haben mir diese „erste wunderbare Zeit des gegenseitigen Kennenlernens“ mit meinem ersten Kind total kaputt gemacht und das kann ich leider nicht vergessen. Heute haben wir neue Herausforderungen. Weil ich schon so lange stille, werde auch ich drauf angesprochen. Aber ich sag‘ dann meist einen Satz und im Anschluss „und weiter diskutieren werde ich darüber nicht“.
Liebe Nicole, ich bin total gerührt von Deinem Text. Eure Geschichte ist so traurig und zeigt wieder mal deutlich auf, dass das Bauchgefühl einer Mutter der beste Wegweiser ist (Sonde). In meinem Video (siehe Artikel) kannst Du Dir unsere ganze Geschichte anhören. Mir stehen gerade die Tränen in den Augen, weil ich es kenne. In dem Moment, in dem ich über die erste Zeit spreche oder auch nur darüber nachdenke und reinfühle, kommt alles wieder hoch. All die Gefühle, vor allem die Ohnmacht, aber auch die unglaubliche Liebe, die ich meinem Kind gegenüber empfinde. Niemals hätte ich geglaubt, welche Gefühle man entwickeln kann. Unser Emil hat gut gegessen die ersten Tage, doch an Tag 4 (gerade an dem Tag, als mein Mann und ich selbstbewusst zu den Ärzten gingen und sagten, wir wollen, dass die Magensonde – die bis dato nicht benutzt wurde – rausgenommen wird) musste er plötzlich sondiert werden. Noch dazu war der Mageninhalt grün, er verdaute also gar nichts davon, so dass wir nachts um 4 Uhr auf die Intensivstation verlegt wurden. Das war der schwärzeste Tag meines Lebens. Um ihn herum standen 15 Ärzte, alle ratlos. Und ich daneben, kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
OK, ich muss hier aufhören. Das ist einfach zu heftig, was gerade wieder hochkommt…
Also nochmal zum Stillen:
Das ist leider oft das Problem: Die fehlende, bzw. halbherzige Beratung. Ich habe den Eindruck, bei vielen Müttern hätte das Stillen geklappt, wären sie gut beraten worden. Buch führen und vorher-nachher-wiegen kennen wir auch. Hut ab, dass ihr es geschafft habt, trotz all der Widrigkeiten. Meine Hebamme sagte damals zu mir: Das, was Du geschafft hast, schafft vielleicht eine von 100 Frauen. Da war ich so stolz und bestärkt darin, dass es sich gelohnt hat, durch dieses tiefe Tal zu gehen.
Ich danke Dir herzlich für Deine Offenheit, eure Geschichte mit uns zu teilen.
Alles alles Liebe, Deine Jenn
ich stille beide Kinder 3 1/2 und 2. Wir genießen es,
Hallo 🙂 Tandemstillen? Toll!! Wie sieht das im Alltag aus? Wollte Dein großes Kind die Brust wieder vermehrt, als das Kleine kam? Würde mich freuen, wenn Du ein bisschen mehr von Dir erzählst. Klingt spannend! Deine Jenniffer
Das ist wirklich beeindruckend,was Du alles getan hast, damit ihr noch eine schöne Stullbeziehung habt. Toll. Hätte ich eines meiner Kinder nicht stillen können, wäre das von einem Gefühl des Verlust geprägt. Mein mittlerweile 4. LZS Kind liegt neben mir und denkt mit 4 noch nicht ans aufhören.
Liebe Dagmar, ich bin berührt von Deinen Worten. 4 Kinder langzeitstillend, Respekt. Das ist eine großartige Leistung! Macht Mut, weiter zu machen. Deine Jenn
Wow, du sprichst mir aus der Seele! Mein Spatz kam vier Wochen zu früh und hatte einen schweren Start so dass er erst mit zwei Monaten voll gestillt war. Ich denke, das ist sicher ein Grund, warum ich jetzt zwei Jahre später noch nicht ans Abstillen denke.
Wir lieben es einfach!
Wir haben offensichtlich viel gemein, Stefanie. 🙂 Auch Emil bekam anfangs zu Hause noch abends ein Fläschchen. Doch ich wollte 100% stillen. Also haben wir das peu à peu abgesetzt. Auch wenn das bedeutete, dass die Nächte dadurch wieder sehr unruhig wurden. Unser Schatz war nämlich von dem Fläschchen abends so satt, dass er quasi durchschlief, was bei Vollzeitstillen natürlich nicht mehr gegeben war. Aber ich wollte es ja so. 😉 Danke, Stefanie, für Deinen Kommentar! Deine Jenniffer
Hallo, auch wir stillen noch. Mein sohn ist jetzt fast 2 1/2 Jahre alt und auch er liebt es immer noch an seinem „BUBU“ zu trinken. Jaa, wer kennt diese Blicke nicht, wenn man ein Kleinkind stillt…fast jeder in meiner umgebung meint, es sei doch jetzt wirklich bald genug.
Ich kann es auch nicht verstehen, dass sich dei Leute überhaupt einen Kopf darüber machen..wie du es sagst: Es ist eine sache zwischen mir und meinem Kind. Und solange wir es beide gerne machen warum nicht?Auch ich liebe diese Momente der Stille, der ganz besonderen Zweisamkeit, die man so nicht mehr haben wird. Es ist einfach wunderschön und ebenfalls ein Wunder wie die Geburt und die Schwangerschaft.Ich freue mich immer sehr wenn ich solche Artikel lese und geniesse es, dass es doch „Normale Mamis“, die es genau so fühlen wie ich , da draussen gibt!Danke für den ehrlichen Artikel!
Alles Liebe und geniesse jeden Moment mit deinem Schatz!
Liebe Uli, wird gemacht 🙂 Danke für Deine tiefgehenden Worte und die netten Komplimente! Deine Jenniffer
Super! Etwas schöneres gibt es für Mutter und Kind doch gar nicht. Die Natur hat es genauso eingerichtet, wie schön dass es bei euch klappt. Ich habe großen Respekt für deinen Kampf ums Stillen. Es wäre schön wenn es viele Nachahmer gäbe. Mittlerweile sind meine Kinder erwachsen, aber wie gerne denke ich an die Stillzeit zurück, die jüngste wurde auch fast 3 Jahre gestillt. Ich wünsche euch weiterhin eine schöne Stillzeit, solange Mutter und Kind es wollen. <3
Liebe Monika, danke für Deine lieben Worte. Genau, so lange Mutter und Kind es wollen. Ich stelle meine „Befindlichkeiten“ hintan und gehe sogar einen Schritt weiter: So lange mein Kind es will. Und wenn er mit 7 erst abstillt, dann braucht er es eben so lange. Schön, dass Du trotz erwachsener Kinder einen Kommentar hinterlassen hast. Danke Dir 🙂 Deine Jenniffer
Danke für deinen Artikel! Meine Emilia ist jetzt 15 Monate alt und ich werde schon lange damit behelligt, wann ich endlich abstille. Die Aussage „waaas du stillst noch“ höre ich seit dem 5. Monat…. Ich muss zugeben manchmal bin ich echt fertig und wünsche mir, sie würde nicht mehr die Brust wollen, vorallem weil sie hauptsachlich nur nuckelt und nicht trinkt. Aber das kommt garnicht in die Tüte, sie ganz allein bestimmt wie lange sie diese besondere Nähe braucht/möchte. Und wenn ich ganz ehrlich bin, ihre Freude, ihr Strahlen und ihre Blicke sind einfach Streicheleinheiten für die Seele und Bestärkung, dass es genau richtig ist. ❤
Hallo Miriam 🙂 Emilia, was für ein schöner Name. 😉 Schön, dass es Dir genauso geht wie mir. Und offensichtlich noch so vielen anderen. Tolle Bestärkung, all diese Kommentare. Wir fühlen uns nur immer so alleine, aber man sieht hier ja auch, dass wir es nicht sind. Tut gut zu lesen, hm? Alles Liebe euch. Deine Jenn
Ach du sprichst mir aus dem herzen 🙂 es geht mir genau gleich. Meine kleine ist nun 17mt alt und wir finden stillen einfach wunderbar! Wir kennen auch die blicke, fragen und sprüche und meist sind sie mir sowas von wurst. Manchmal nervt es mich auch aber dann schau ich in das zufriedene kleine gesicht und die welt um uns herum wird weichgezeichnet… 💗
Liebe Sarah, ein schönes Wort: weichgezeichnet. Die Welt um uns herum vergessen, was zählt sind mein Kind und ich in dem Moment. So machen wir´s! Danke für Deinen Beitrag. Deine Jenn
Hallo Jenny,
mein zweiter Sohn ist jetzt 37 Monate alt und trinkt drei mal am Tag Bubi. Wir wohnen in Berlin und trotzdem sind die Leute echt verstört wenn sie einen sehen. Ich versuche es dann meist mit einem direkten und herzlichen Lächeln. Viele bekommen dann die Kurve und der Rest hat mein Beileid. Alles Gute Euch💙 Josephine
Liebe Josephine, tolle Art der Entgegnung. Muss ich mir merken. Es ist doch auch völlig natürlich, warum nicht genau so nach Außen transportieren?! Grüße an Dich, Deine Jenn
Hallo Jenny!
23 Monate- vollgestillt! Immer und überall!
Vegan- Bio, nicht impfen, baby wearing, baby led weaning, co sleeping, Waldorf- Montessori pedagogia …. tja und somit allein gegen alle…..
Hallo liebe Jasmine, ich vermute, Du sprichst hier von Dir/euch? Denn das Profil kommt unserem sehr nah. 😉 Wir leben auch vegan (ich komplett, Emil großteils), viel Bio, nicht geimpft, tragen oder laufen selbständig, baby-led weaning haben wir auch gemacht. Unser Familienbett lieben wir und wir sind Selbstbetreuer. Also das Super-Klischee der Übermütter könnte durchaus auf uns beide passen. 😀 Yeah! Grüße an Dich, Deine Jenniffer
Toll! Zweites Kind ist bald 3 und trinkt immer noch „Meme“. Mittlerweile kaum mehr in der Öffentlichkeit. Aber er darf so lang wie es für beide stimmt.Er ist so selbständig & selbstbewusst, das bestärkt mich jeden Tag.
Liebe Annette, das habe ich auch schon gehört, dass Stillkinder, denen lange die Möglichkeit des Rückzugs an die Brust gewährt wird, sehr selbstbewusst seien. Ein weiterer positiver Aspekt! Prima! Sammeln wir weiter… Danke dafür. Deine Jenn
Toll, wie ihr euch durchgekämpft habt!
Mein Emil (19monate) ist ein richtiger stillrüpel 😉 Wir lieben es trotzdem. Besonders nachts und zum Trost <3
Mach weiter so 🙂
Du hast auch einen Emil, Martha? 😀 Unser Emil hat schon sehr früh beim Stillen Turnübungen gemacht, und das macht er auch heute noch. Wie genau macht sich der Stillrüpel bei euch bemerkbar? Wie ich schon Nadine geantwortet habe, es ist nicht immer nur schön, auch oft sehr anstrengend. Aber ich weiß, wofür ich es tue. Kein Ende in Sicht. 😀 Habe Emil neulich mal die Frage gestellt, ob wir langsam mal aufhören wollen, Mimi zu machen. Er dockte ab, schüttelte den Kopf und meinte: „Neeee!“ Damit war für mich alles klar. Weiter gehts. 😉 Danke für Deinen Kommentar! Viele Grüße! Deine Jenniffer
Hi 🙂
Ja mit der namenswahl waren wor hier definitiv nicht alleine 😀
Emil turnt beim stillen, reißt den kopf weg ohne abzudocken, kneift und kratzt und haut die brust, strampelt mir in den bauch und manchmal gibt es einen überraschungsangriff bei dem er seine arme in den bh steckt. Wir lieben es trotzdem noch 😉
Ich stille seit er knapp 5 monate alt ist nur noch mit einer brust. Durch ein ungünstig geformten gaumen und unsauberes anlegen (wegen schmerzen) hat er eine anlegetechnik entwickelt, die nicht besonders zart ist 😉
Bei uns ist auch kein ende in sicht! Wenn ich ihn tags mal nicht stillen will ist er immer total traurig… Aber manchmal will ich einfach nicht. Nachts darf es so oft und viel wie er mag.
Ganz liebe grüße
Martha
Haha. Das kennen wir auch 😀 Toll, dass Du trotz all der Schwierigkeiten am Stillen festhältst!
Den abstillrat habe ich sooft gehört wie nichts anderes. Vielleicht war es das was mich innerlich angespornt hat und mir half nie aufzugeben 😀
Nächstes jahr basteln wir dann an einem geschwisterchen fur emil. Vor kurzem hätte ich das noch mit einem vorherigen abstillen in verbindung gebracht. Jetzt ist mir das egal, eventuell stille ich dann halt zwei 😉
Ich stelle mir Tandemstillen total schön vor. Hat jemand Erfahrung und mag sie mit uns teilen? 🙂
Oh, das kenne ich auch und ärger mich über mich selber, wenn ich dann mal ungeduldig oder genervt werde… Wie geht ihr denn damit um, wenn es wehtut? Ich übe mich gerade dadrin, klare Grenzen, was Beißen und Kratzen betrifft zu setzen, aber ihm trotzdem das Gefühl zu geben, dass er ok ist, wie er ist.
Ich liebe es auch!!! Es ist wunderbar und du hast so recht: niemand kann sein Kind dazu zwingen, wir würden keine Milch mehr produzieren, es ist so viel mehr als Nahrung und ja, du schreibst so schön über diese besondere Beziehung, die wir als Mutter zu unserem Kind haben und dass wir sie auch genießen dürfen-manchmal ist es auch herausfordernd, aber man gibt nicht auf und schon gar nicht wissen andere im Außen besser, was für seine persönliche Situation „richtig“ ist 🙂 Toll, dass du so gekämpft hast!! Du hast deinem Sohn so viel mehr mitgegeben, als das Gesündeste der Welt 🙂 Viel Spaß und Freude weiterhin. Mein Sohn ist nun 7 Monate und ich stille noch voll, manchmal lutscht er an Apfel, Karotte und anderem Obst und Gemüse, aber richtig füttern tue ich noch nicht. Da wir im Wohnmobil leben und reisen, bleiben mir viele Blicke und Sprüche erspart, kann es mir aber gut vorstellen. Schön, dass du bei uns in der „Wir stillen“ Gruppe bist und danke für diesen Beitrag!
Alles Liebe,
Linda
Liebe Linda, spannend, euer Leben im Wohnmobil. Wo genau kann ich euch folgen? Magst Du hier einen Link einstellen? Herzlichst, Deine Jenniffer
Gerne, liebe Jennifer! In unserem Newsletter auf http://lebendigsein.net , bleibst du bei unserem Abenteuer auf dem Laufenden.
Liebe Grüße vom Mittelmeer,
Linda
Liebe Jenniffer 🙂
Danke für diesen tollen Artikel! Bei uns lief es ja ähnlich, deine Geschichte hat mich sofort an unseren schwierigen Stillstart erinnert und daran, wie froh ich bin, dass es trotzdem geklappt hat. Je mehr Erfahrungen dieser Art geschildert werden, desto mehr Mut macht es anderen Müttern nicht aufzugeben! Es ist leider so, dass Krankenhäuser vor allem bei Frühchen keinen Wert darauf legen, ob gestillt wird oder nicht. Ohne ist es für das Personal einfacher, doch die Baby’s leiden schlussendlich darunter.
Ganz liebe Grüße,
Nadine
Hallo liebe Nadine, ich bereue keinen Tag, dafür gekämpft zu haben, auch wenn es nicht immer nur Zuckerschlecken ist. Die Nächte sind teilweise echt hart, doch wenn ich morgens in das ausgeglichene lächelnde Gesicht meines Sohnes sehe, weiß ich, wofür ich all das tue. Klar ist es viel einfacher, nach der Uhr ein Fläschchen zu geben. Oder wie in unserem Falle wurde halt die Magensonde bemüht, wenn er nicht trinken wollte. Was kein Wunder war, bei den Mengen, die sie ihm gegeben haben, da hätte ich auch gestreikt. Oje, ich sollte hier beenden. Die Geschichte ist lang und hoch emotional. Alles Liebe Dir. 🙂 Deine Jenn
Wir stillen noch. 19 Monate. Glücklicherweise von Anfang an ohne Probleme. Da ich in der Schwangerschaft die Empfehlung der WHO gelesen hatte, bin ich überzeugt, dass alle Kritiker nur aus Unwissen/fehlender eigner Erfahrung Kritiker sind. Aus dieser Haltung heraus habe ich bisher keinerlei negativen Reaktionen in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Die Frage nach dem Wielange? habe ich als positives Erstaunen und Sachfrage aufgefasst. Sie wurde mir aber nur sehr wenig gestellt, hauptsächlich von Ärzten in Zusammenhang zu einer Behandlung. Ich wünsche allen Müttern eine Stillbeziehung ohne jegliche Zweifel. „Du bist der Experte für dein Kind.“
<3 genau so ist es 🙂
Ich habe auch keine negativen Erfahrungen gesammelt. Ich stille in der Regel sehr selbstbewusst und sicher.
Liebe Doris, schön, wenn man so gefestigt in seinem Sein ist, dass Blicke von anderen als Unwissenheit aufgefasst werden. Ich neige eher dazu, sie persönlich zu nehmen, was natürlich quatsch ist. Ich denke, viele sind einfach erstaunt, weil es nicht zum alltäglichen Bild gehört, dass ein Kleinkind (öffentlich oder überhaupt) gestillt wird. Keine Zweifel zu haben ist absolut erstrebenswert! Danke auch für die Erinnerung dessen, was ich immer predige: „Du bist der Experte für Dein Kind!“ 😀 Viele liebe Grüße, Deine Jenn
Hallo Jennifer,
erstmal … Tolle Fotos! 😁
Ich finde deine Geschichte sehr ehrlich und kann sagen: Ja, aus den gleichen Grund stille ich meinen Kleinsten mit jetzt 21 Monaten auch noch. Weil wir es lieben. Weil auch er bis über beide Ohren strahlt sobald er meine Brust sieht und an seine Mamam (Mamamilch) kann. Weil es eine unbegreiflich große Nähe zwischen uns ist. Und weil ich es einfach liebe wie er sich vertrauensvoll in meine Arme schmiegt und trinkt. Oder nuckelt. Und weil ich mega stolz darauf bin wenigstens mein drittes Kind stillen zu können und das sogar nach 21 Monaten noch. Ja, es macht mich stolz wenn ich sehe und höre wie er seine Mamam schluckt. Bei meinen zwei älteren Kindern war mir das leider nicht vergönnt.
Und was sie Öffentlichkeit dazu sagt war mir immer schon egal. Aber bisher habe ich auch nur ein oder zwei negative Erfahrungen gemacht, der Rest war entweder Nichtbeachten oder schlicht positiv, gerade von älteren Frauen.
Hallo 🙂 Danke! 😉 Wundervoll, dass es Dir bei Deinem dritten Kind möglich ist, stillen zu können. Ja, von älteren Frauen habe ich auch vermehrt positive Kommentare bekommen. Interessant, oder? War das nicht eigentlich die Generation, in der das Stillen überhaupt nicht empfohlen wurde? Alles Liebe für euch! Deine Jenniffer
Liebe Jenniffer, vielen Dank für das teilen „deiner/eurer“ Geschichte. Ja, das kann ich sehr gut verstehen, dass das Stillen gefühlsmässig nochmals intensiver erlebt wird, wenn der Start nicht so einfach verlaufen ist. Daher finde ich so schön, dass du so ganz offen darüber sprichst wie sehr du das Stillen und das gemeinsame kuscheln noch so schön findest. Meine jüngste Tochter wird nun nächsten Montag 3 Jahre alt und ein Ende des Stillens ist noch nicht abzusehen und ich plane es auch nicht. Ich geniesse genau wie du, diese ganz ruhigen Momente tiefer „Zweisamkeit“ und bin auch oft schon von ganzem Herzen froh und dankbar gewesen, dass ich immer noch stille. Bei Fieber, Durchfall und auch nach kleineren Unfällen oder auch nur einfach zum Ruhe tanken meiner kleinen… JA das Stillen ist einfach so wunderbar und ich könnte es mir gar nicht anders vorstellen. Nichts desto trotz gibt es aber doch auch immer wieder Herausforderungen mit dem Stillen, so wie du schreibst in der Öffentlichkeit. Ich stille eigentlich meine Tochter immer noch unterwegs, merke aber doch, dass ich mich nicht mehr so „frei“ fühle, als damals, als sie noch klein war. Aber auch das ist wieder ein Prozess, den wir mit unseren Kindern gehen dürfen und ich will meiner Tochter so lange die Brust auch öffentlich geben, wie sie es braucht. Ich denke, wir können so auch ein ganz starkes Signal an unsere Gesellschaft aussenden, dass Stillen im Alter auch noch von Kleinkindern eine ganz wichtige Interaktion ist und dass es wichtig ist dieses Bedürfnis nach Nähe unseren Kindern zu geben. Alles Liebe dir Denise
Liebe Denise, danke für Deinen Kommentar <3 Ich freue mich, von Mamis zu lesen, denen es genauso geht. Wir machen es richtig. Jetzt muss das nur noch die Gesellschaft verstehen. 😉 Alles Liebe, Deine Jenniffer
Tolle und treffende Worte. Unser Sohn ist 16 Monate und ich stille noch. Wir genießen es sehr. Leider merken auch wir die komischen Blicke in der Öffentlichkeit. Eben lief das Kind doch noch und nun ist es an der Brust… fast habe ich mich davon beeinflussen lassen. Doch unser Sohn zeigt mir immer wieder wie richtig und schön es ist. Warum Nucki oder Milchflasche geben, was nichts anderes als Brustersatz ist.
Deine Worte haben mich wieder darin bestärkt einfach weiter zu genießen und zu stillen. Danke!
Liebe Birgit, vielen lieben Dank an Dich. Was Worte bewirken können… Manchmal treffen sie voll ins Schwarze, so wie bei Dir. Sehr schön! Herzliche Grüße an Dich, Deine Jenn
Liebe Jennifer,
Du machst es genau richtig! Gibst Deinem Baby alles was es braucht und zwar in bester Qualität und auch für Dich hättest Du keine gesündere Entscheidung treffen können. Weiter so… auf noch viele tolle, entspannte Stillmomente! Es sind Glücksmomente!
Herzliche Grüße, Anna (von Mania Stillmode ;o) –> ich kam über meine eigene Stillgeschichte zu dem, was ich heute mache).
Liebe Anna, füge gerne einen Link zu Deiner Seite hier ein 🙂 Herzlichst, Deine Jenn