Oder: Warum meine Seite „Berufung Mami“ heißt

Eigentlich wollte ich ganz früh Mama werden. Schon mit 13 träumte ich von meiner Hochzeit und eigenen Kindern. Mit 17 das erste Mal schwanger war mir das Mutterglück leider noch nicht vergönnt. Damals hätte mir mal jemand sagen sollen, dass ich erst mit 35 mein erstes Kind zur Welt bringen sollte. Ich hätte ihn für verrückt erklärt. Doch es sollte nicht eher sein.

Die Jahre vergingen und ich drehte meine Runden im Hamsterrad, immer unglücklich, immer auf der Suche nach der wirklichen Erfüllung. Die sich niemals einstellte, egal wie oft ich den Job, die Wohnung oder den Partner wechselte. Mein Herz sagte mir schon früh, dass ich die Erfüllung im Mutter-Sein finden werde. Allerdings wusste ich dies natürlich nie mit Gewissheit. Es hätte ja auch anders kommen können.

Dann endlich: Richtiger Partner, richtiger Zeitpunkt und sofort schwanger.

Aus purer Gewohnheit und weil „man das halt so macht“ bereitete ich schon in der Schwangerschaft den nächsten Schritt vor: Ich erstellte ein Dokument auf dem Computer, wie ich mein Kind nach seinem ersten Geburtstag möglichst schnell fremdbetreut bekomme, damit ich wieder in meinen Teamleiter-Job einsteigen konnte.

Und dann kam unser Emil auf die Welt. 6 Wochen zu früh, hilflos, bedürftig und krank. Vier Wochen im Krankenhaus, die Sorgen, die Ängste, die Ohnmacht, all diese unglaublich intensiven Gefühle. Darum betteln zu müssen, sein Kind überhaupt in den Arm nehmen zu dürfen und fremdbestimmt von Anfang an zu sein, das ist ein Gefühl, das ich keiner Mutter wünsche. Wenn einem direkt nach der Geburt das Kind „weggenommen“ wird, es nicht mehr im Bauch ist, aber auch nicht physisch bei einem, das ist ein Schmerz, den ich nicht beschreiben kann, und ehrlich gesagt auch nicht will.

Als wir endlich nach Hause durften war klar: Ich möchte bei meinem Kind sein. Immer. Keine Option, ihn früh abzugeben. Und wenn es für uns bedeutet, finanziell am Existenzminimum zu leben. Welche Konsequenzen das für ein Ehe- und Familienleben hat, davon können viele Selbstbetreuer-Familien ein Lied singen. Das müssen wir verändern. Mehr dazu kannst Du hier und hier und hier lesen. Ach ja, und hier. 😉

Inzwischen ist unser Sohn fast drei Jahre alt, ich wieder schwanger und wir betreuen immer noch und auch weiterhin selbst. Aus Überzeugung. Warum, kannst Du in meinem kostenfreien E-Paper „Mama, bleib bei mir“ nachlesen. Die Stimmen von außen über frühkindliche Bildung und Sozialisierung werden nun immer lauter, das Verständnis der Gesellschaft schwindet. Stillt immer noch, betreut aus Überzeugung selbst? Klarer Fall von Übermutter. Oder vielleicht doch nicht? Brauchen unsere Kinder im Alter von zwei, drei Jahren denn ständig andere Kinder um sich oder spielen sie nicht ohnehin jeder für sich in seiner Ecke, ohne wirklich Notiz vom anderen zu nehmen? Hier kannst Du Dir kostenlos das E-Paper „Hinter den Kulissen – Interview mit einer Erzieherin“ herunterladen, um Einblicke eines Profis zu erhalten, der es wissen muss.

Was soll ich sagen?

Wir sind eben anders. Oder auch nicht. Eigentlich ist es egal. Denn es ist unser Weg. Und das zählt. Für uns.

 

Seid ihr auch anders? 😉 Dann lass uns doch teilhaben in den Kommentaren oder schicke mir eine Mail an jenn@berufungmami.de und nimm teil an der Interview-Reihe „Selbstbetreuer erzählen“. Ich freue mich auf Deine Geschichte. <3

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