Willkommen zum zweiten Teil der Attachment Parenting-Serie. 🙂 Schön, dass Du wieder dabei bist!
Dr. William Sears, ein amerikanischer Arzt für Kinderheilkunde, und seine Frau Martha sind die Begründer des Attachment Parenting. In Teil 1 hast Du bereits das erste von sieben Werkzeugen kennengelernt, nämlich das Bonding. In diesem Teil lernst Du drei weitere Möglichkeiten kennen, wie Du die Bindung zu Deinem Kind intensivieren kannst:
Stillen
Das Stillen hat den großen Vorteil, dass die Muttermilch gehirnentwickelnde Bestandteile enthält, die nicht nachgemacht werden können. Noch dazu wird die Prolaktin- und Oxytocinproduktion bei der Mutter stimuliert, die die Muttergefühle ankurbeln.
Ich brauchte das allerdings gar nicht. Meine Muttergefühle waren enorm. Auch, als ich in den ersten vier Wochen abgepumpt habe wie ein Weltmeister, weil ich Emil nicht anlegen durfte.
Wer jetzt denkt, dass Stillen, wenn es nicht von Anfang an klappt, nicht mehr möglich ist, dem kann ich unsere Stillgeschichte empfehlen. Sie soll allen Mamis Mut machen, bei denen es nicht von Beginn an reibungslos klappt. Für die Weiterleitung zum Video klicke hier.
Stillen bietet neben Einsparungen des Haushaltsgeldes noch weitere Vorteile:
– Man hat es immer dabei
– Es hat bereits die richtige Temperatur
– Hormone, die freigesetzt werden, begünstigen das Beziehungsverhalten und beruhigen die Mutter
– Schützt die Mutter vor Brustkrebs
– Bietet dem Baby Trost
– Schützt das Baby vor Allergien, stärkt zudem Kiefer, Augen und Zahnentwicklung
Das sind nur ein paar von vielen Beispielen, warum Muttermilch so großartig ist für unsere Babys.
Auch möchte ich unbedingt noch anfügen, dass Abstillen eine beiderseitige Entscheidung zwischen Baby und Mutter sein sollte. Auch, wenn das in unserer Gesellschaft so oft nicht gelebt wird. Deswegen stillen wir noch immer, und immer noch gerne. 🙂
Tragen
Dein Baby nah bei Dir zu haben hilft Dir, es besser kennenzulernen. Denn Nähe fördert Vertrautheit. Babys, die getragen werden, sind weniger unruhig. Außerdem stillt Tragen viele Bedürfnisse, die eine optimale Gehirnentwicklung fördern: Nähe nach Körperkontakt, Sicherheit, Anregung und Bewegung.
Ich sage immer: „Ich bin eine Trage-Mami, aber mein Kind ist kein Trage-Kind“.
Unser Sohn hat im Tragetuch meist geschrien. Ich vermute, weil es ihm zu eng war. Auch hier siehst Du wieder: Jedes Kind ist anders. Und wir müssen uns dem kleinen Wesen anpassen, nicht umgekehrt. Nichtsdestotrotz lässt er sich auch immer noch am liebsten Tragen, nur eben nicht im Tuch. 😉
Hab keine Angst, Dein Kind zu verwöhnen, wenn Du es viel trägst. Es wird es Dir danken!
Familienbett
Mein Lieblingsthema. 🙂
In meiner Schwangerschaft mit Emil haben wir uns eine Wiege ausgeliehen, die in unserem Schlafzimmer an der Wand stand. Nicht neben unserem Bett.
Als Emil auf der Welt war, aber noch im Krankenhaus lag, änderte sich für mich alles und wir kauften ein BabyBay-Beistellbett, das man ins Elternbett einhaken kann. In diesem Bett hat er zwei Nächte geschlafen. Und die noch nicht mal komplett. Er sah darin aus wie ein kleines Küken, das aus dem Nest gefallen war. Wir beherzigten natürlich auch alle Sicherheits-Maßnahmen: Es gab keinen Himmel, kein Nestchen und keine Bettdecke. Ein Kissen sowieso nicht.
Seit der dritten Nacht zu Hause schlafen wir in einem Bett, das mittlerweile zu einem echten Familienbett geworden ist. Und es gibt nichts Schöneres für mich, als morgens von meinem Kind geweckt zu werden, indem er auf mir herumtollt.
Ich habe vor einiger Zeit eine Geschichte gelesen, die mich zum Nachdenken gebracht hat. Es ging darum, dass die Kinder früher, als nachts noch das Lagerfeuer bewacht werden musste, alle bei ihren Eltern schliefen. Denn ein anderer Schlafplatz hätte den sicheren Tod für die Kleinen bedeutet.
Ich bin der festen Überzeugung, dass dieses Denken auch heute noch im Unterbewusstsein unserer Kinder vorhanden ist. Ich kenne kein Kind, das keine Angst im Dunkeln hat oder vor der Nacht.
Studien zeigen im Übrigen, dass in Kulturen, in denen der gemeinsame Schlaf Usus ist, eine geringere Wahrscheinlichkeit für den plötzlichen Kindstod aufweisen.
Und als stillende Mami kann ich Dir das Familienbett auch aus dieser Perspektive nur dringend empfehlen. 😉
Erzählst Du uns Deine Stillgeschichte? Hast Du vielleicht sogar schon einmal im Tragetuch gestillt? Wie war das für Dich? Oder habt ihr für euch das Familienbett entdeckt, und Du magst uns darüber berichten? Geht es Dir vielleicht auch so, dass, egal, wie groß das Bett ist, Du am wenigsten Platz hast? 😉
Ich freue mich auf Deinen Kommentar! 🙂
Bzgl Familienbett waren wir am Anfang so verzweifelt. Am Anfang schlief unser Sohn auch in unseren Bett bzw direkt neben mir. Als wir aber seine Signale verstanden hatten, dass er sein eigenes Bett möchte, kauften wir uns das Babybay Maxi Beistellbett. Das hatte mich gerettet!
Es kommt immer auf das Baby an, was es für Bedürfnisse hat.
Ich weiss nicht, was ich bald machen soll, wenn er nicht mehr darin schlafen kann. Stillen tun wir auch noch sehr gerne.
Mit ins Familienbett legen?
Liebe Sunny, wir kennen das. Wir hatten genau das Thema mit dem Tragen. Ich wollte so gerne Tragen, und dann hat Emil immer im Tragetuch geschrien. Natürlich haben wir entschieden, dass er dann eben nicht dort drin sein muss, wenn es ihn so stört. Heute übrigens, wo er laufen kann, steht der Kinderwagen fast nur noch im Keller. Wenn er nicht läuft, trage ich ihn auf dem Arm. Das liebt er.
Wie groß ist denn euer Familienbett aktuell? Mach es doch einfach so groß, dass ihr alle darin Platz habt und euch bewegen könnt, ohne, dass es jemanden stört. Ansonsten kaufe ein einzelnes Kinderbett oder nur eine Matratze für ihn, die ihr neben euch legt. So hat er seine Freiheiten und ist trotzdem bei euch. Alles Gute, liebe Sunny 🙂 Deine Jenniffer
Hallo Jennifer,
ein paar schöne und mutmachende Beiträge schreibst Du hier. Auch wenn es ein normaler, natürlicher Anblick sein sollte ist es mutig von dir Dich so der Öffentlichkeit zu zeigen – Chapeau.
Meine Frau musste sich schon viele unverschämte Dinge anhören, weil sie unsere Tochter in der Öffentlichkeit gestillt hat.
Ich glaube heute ist ein wesentlicher Faktor auch einfach man selbst zu bleiben, auch wenn man Druck von aussen bekommt.
Ich wünschte mir ein berufungpapi Portal, denn durch unsere berufliche Situation übernehme ich häufig die Rolle meiner Frau und fühle dabei auch immer wieder überfordert.
Dir jedenfalls ganz liebe Grüße,
Thomas
Lieber Thomas, ganz herzlichen Dank für Dein tolles Feedback. Es freut mich, wenn ich durch meine Beiträge Menschen erreichen kann, die genauso denken 🙂 Ich habe die Tage ein Papiportal gesehen, schau doch mal bei Facebook. Vatersasein heißt es: https://www.facebook.com/vaterdasein/?fref=pb&hc_location=profile_browser und er hat auch einen Blog: https://vaterdasein.wordpress.com/ Vielleicht passt es ja 🙂 Ganz liebe Grüße an Deine Frau unbekannterweise 😉 Deine Jenniffer